Thoner Schulneubau sorgt für heiße Diskussionen

28.9.2016, 07:59 Uhr

Mehrere direkte Hauseigentümer haben Widerspruch gegen den Bauantrag eingereicht, bestätigt Baureferent Daniel Ulrich. Insofern drohe ein Rechtsstreit um die Genehmigung des 30-Millionen-Euro-Vorhabens, das — wie berichtet — die wbg Kommunal GmbH für die Stadt errichten wird. Schulbürgermeister Klemens Gsell geht vom Erdaushub für Schul- und Hortneubau Ende 2017 aus. Wenn alles gut läuft, könnte zwei Jahre später alles fertig sein und der alte 60er-Jahre-Bau abgerissen werden, um Platz für eine neue Dreifachturnhalle zu machen. Parallel wird zudem eine weitere Grundschule in Thon-West an der Forchheimer Straße für das Neubauviertel in Wetzendorf geplant.

Dass es für Schüler und Hortkinder in Thon neue Domizile geben soll, wird im Stadtteil und auch beim Vorstadtverein Nord grundsätzlich positiv gesehen. Doch für Zündstoff sorgen Größe und Platzierung der Gebäude am Thoner Espan: Anlieger kritisieren den geringen Abstand, zudem fühlen sie sich „ganz schlecht informiert“. Auf Nachfrage seien „Pläne zurückgehalten worden“, heißt es. Als Konsequenz hat man Unterschriften gesammelt und die Nachbarschaft mobilisiert — speziell mit der Angst vor Tag-und-Nacht-Betrieb bis nach 23 Uhr durch Sportvereine.

Wäldchen als Problem

„Die Abstandsflächen müssen eingehalten werden“, betont Baureferent Ulrich klar. Baurechtlich sieht er das Vorhaben auf der sicheren Seite. Dabei stellt Schulbürgermeister Gsell klar, dass Grundschulen im allgemeinen Wohngebiet zulässig seien. Als ein Problempunkt gilt das Wäldchen auf dem Grundstück, das unbedingt erhalten werden soll. Als Folge sei der Baukörper verändert worden, was rechtlich möglich sei, so Gsell. Bei den Parkplätzen und der Entwässerung sieht Gsell die Auflagen erfüllt. Für den zentralen Punkt hält er die Dreifachturnhalle, die knapp neun Meter hoch werden und eine Halleneinheit mehr als vorgeschrieben erhalten soll.

Mit Blick auf mehrere marode Schulturnhallen im Nürnberger Norden (wie in Neunhof und bei der Theo-Schöller-Schule) hält der Bürgermeister das Projekt aber für notwendig, um für anstehende Sanierungen besser gewappnet zu sein. Zudem will die Stadt dafür sorgen, dass insbesondere dem Hallenhandball- und Hockeysport bessere Hallen zur Verfügung stehen. Mit dem Verweis auf vorgesehene Tribünen befürchten die Anwohner jedoch vor allem am Wochenende zugeparkte Straßen und Lärmbelästigungen bis spätabends.

Hier verweisen Gsell und Ulrich auf externe Gutachten für die Betriebszeiten, die noch in Arbeit sind. Klar ist: Falls Anwohner gegen das Projekt klagen, könnte die Turnhalle vom übrigen Projekt abgekoppelt werden, damit sich der Baustart nicht unkalkulierbar verzögert. Einen wichtigen Fingerzeig dazu wird die Info-Veranstaltung des Vorstadtvereins Nord am Donnerstag, 29. September, um 19.30 Uhr im Gemeindesaal St. Clemens, Cuxhavener Straße 60, liefern.

 

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