Tristesse ade: So soll der Friedrich-Ebert-Platz schöner werden
12.11.2017, 05:12 UhrDer Regen kommt auf Bestellung. Nicht, weil Tobias Schmidt gerne seinen orangefarbenen Regenschirm präsentieren will, sondern weil das Wetter eben "zur Gestaltung des Platzes passt". Trist, grau - das ist der Friedrich-Ebert-Platz. Das findet nicht nur der Vorsitzende des Vorstadtvereins Nürnberg-Nord, sondern auch sein Pendant vom Bürgerverein Johannis-Schniegling-Wetzendorf, Sven Heublein. Und das finden auch die 20 Menschen, die sich, trotz Regen, versammelt haben. Manche, um ganz einfach noch einmal ihren Unmut darüber zu äußern, wie der Verkehrsknotenpunkt in der Nordstadt im Zuge des U-Bahnausbaus gestaltet wurde - eben mit viel Beton. Auch wenn Tobias Schmidt erneut darauf hinweist, "dass wir diese Oberflächenbebauung nicht werden ändern können".
Das sei auch nicht das Ziel des Treffens. Denn vielmehr gehe es nun darum, Vorschläge zu sammeln, wie man den Platz optisch aufwerten kann. Vorschläge, die die Stadt dann im Rat besprechen will - das hat Baureferent Daniel Ulrich Tobias Schmidt zugesagt. Wegen der Brisanz des Themas hat die Stadt am Ende nämlich doch keinen Mitarbeiter vorbeigeschickt. Also sind es Schmidt und Heublein, die eifrig mitschreiben, was die Anwesenden am Friedrich-Ebert-Platz gerne ändern würden.
Die sind sich einig: Grün fehlt - en masse. (Hängendes) Grün, um die Beton-Abgänge in die U-Bahn aufzuwerten, Grün als Sicht- und Lärmschutz für den Archivpark - oder (mobiles) Grün für mehr Aufenthaltsqualität. All das diktieren sie Schmidt und Heublein in den Block. Auch den fehlenden Wetterschutz an Fahrkartenautomaten und Abgängen, eine schlechte Ampeltaktung an der Bucher Straße oder dass nirgendwo eine Information über den Namensgeber des Platzes, Friedrich Ebert, zu finden ist.
Mehr Farbe für Beton
Einen schon ausgearbeiteten Vorschlag hat Isa Romstoeck vom Ortsverband der Grünen dabei: Wie viele andere, fordert sie Farbe für das mausgraue Beton (zum Beispiel Rot) - gerne würden die Grünen aber auch die Glasdecke der U-Bahnabgänge mit einer Pixeltechnik ausstatten, die sie wie Fassaden aussehen lässt. "Toll" - so die Meinung der Runde. Doch: Die 20.000 Euro seien dem Baureferenten zu viel, erklärt Romstoeck.
Tobias Schmidt aber sagt: Die Stadt sei durchaus gewillt, etwas zu verbessern. "Es tut sich was", findet er. Endlich, angesichts der Tatsache, dass er sich hier schon vor fünf Jahren erstmals mit frustrierten Anwohnern getroffen hat. Aktuell wird überprüft, wo Begrünungen und ob zusätzliche Sitzflächen an den kargen Betonwänden möglich sind.
Bauarbeiten ab Mittwoch
Ganz konkret, teilt die Stadt mit, tut sich etwas an der Bucher Straße am westlichen Teil des Friedrich-Ebert-Platzes. Dort nämlich wird von Mittwoch bis Freitag, 15. bis 17. November, das - seit Jahren - beschädigte Pflaster entfernt. Während der Arbeiten wird das kurze Straßenstück komplett für den Verkehr gesperrt, es kommt zu Umleitungen.
Die gepflasterte Fläche dort halte der hohen Verkehrsbelastung nicht mehr stand und weise erhebliche Schäden auf. Nun wird der Abschnitt asphaltiert. Um danach, zitiert Tobias Schmidt beim Treffen laut, "einen Farbasphalt aufzubringen, der diesen Straßenabschnitt in die Farbgebung des Friedrich-Ebert-Platzes einbettet". Also Grau? Die Antwort eines Umstehenden sorgt für Lacher.
Schmidt aber beruhigt. Die Farbe folgt erst im Frühjahr 2018. "Wir haben also noch etwas Zeit" - und einen ganzen Sack voll Vorschläge.
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