Umfrage: Nürnberg, die graue Maus unter den Großstädten
11.2.2016, 20:00 Uhr
Nürnberg, eine graue Maus unter den Großstädten, die aber kein abschreckendes Image hat — zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Umfrage des Marktforschungsinstituts YouGov. Die Befragten sollten aus den 14 deutschen Großstädten mit über 500.000 Einwohnern diejenige auswählen, in der sie am liebsten oder am wenigsten gerne leben wollten. 16 Prozent der Befragten entschieden sich bei der Lieblingsstadt für Hamburg, 15 Prozent für München, elf Prozent für Berlin und sechs Prozent für Köln.
Anders formuliert: Die vier Millionenstädte landeten auf den vorderen vier Plätzen, wobei Berlin auch im Negativranking (In welcher Stadt würden Sie am wenigsten gerne leben wollen?) den ersten Platz belegt. 16 Prozent der 1355 Befragten schlossen einen Umzug in die Hauptstadt aus.
Nürnberg hingegen schnitt im Ranking der unattraktivsten Großstädte sehr gut ab: Gerade mal ein Prozent können sich einen Umzug an die Pegnitz nicht vorstellen.
Interessanterweise wirken sich aktuelle gesellschaftlich-politische Entwicklungen in der Beliebtheitsskala aus: Dresden und Köln sind davon offenbar am stärksten betroffen. Im Vergleich zu der Vorgängerbefragung aus dem Jahr 2013 hat die sächsische Landeshauptstadt deutlich an Attraktivität verloren. Nach Ansicht der YouGov-Experten ist dies auch auf die Pegida-Bewegung zurückzuführen. denn Dresden gilt als die "Pegida-Hauptstadt".
"Während 2013 nur sechs Prozent der 18- bis 24-Jährigen und fünf Prozent aller Befragten ,Elbflorenz‘ als unattraktivste Stadt angaben, sind es heute zwölf beziehungsweise neun Prozent", heißt es in der Auswertung der Umfrage.
Noch krasser lässt sich der Imageverlust am Beispiels Kölns festmachen: Die Millionenmetropole am Rhein wird — wohl auch aufgrund der Silvesternacht – auch bei der Frage nach der unattraktivsten Stadt insbesondere von Jüngeren häufiger genannt als vor knapp drei Jahren: Neun Prozent der 18- bis 24-Jährigen und sechs Prozent aller Befragten sagen, dass sie von den 14 Städten am wenigsten gerne in Köln leben würden, 2013 waren es nur vier beziehungsweise drei Prozent.
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