Umsatz-Plus von fünf Prozent: Datev wächst weiter

Nürnberg - Steuererklärung, Wirtschaftsprüfung – was vielen Menschen ein Graus ist, bringt der Datev gutes Geld. Die Nürnberger bieten Software und andere IT-Dienstleistungen für Kanzleien an. Zusätzlichen Schwung ins Geschäft brachte die neue E-Bilanz für Firmen.

Der IT-Dienstleister Datev hat im vergangenen Jahr gleich von mehreren Entwicklungen profitiert: Die erstmals für alle Unternehmen verpflichtende E-Bilanz sowie die Zunahme elektronischer Steuererklärungen trieben die Erlöse ebenso in die Höhe wie Cloud-Angebote und Programme für Lohnabrechnungen. "Wir sind quer durch alle Produktgruppen gewachsen", sagte Datev-Chef Dieter Kempf am Montag in Nürnberg.

Der Umsatz des auf Steuerberater, Wirtschaftsprüfer und Anwälte spezialisierten Softwarehauses stieg 2014 nach vorläufigen Zahlen um 5 Prozent auf 843,5 Millionen Euro. Da die Wachstumsraten der vergangenen zwei Jahre auch durch Sondereffekte wie die Einführung der E-Bilanz getrieben worden waren, dämpfte Kempf die Erwartungen an das laufende Jahr: "Für 2015 werden wir uns mit deutlich weniger bescheiden müssen." Er hoffe, den Umsatz etwas stärker als das mit 2,4 Prozent prognostizierte Wachstum der gesamten IT-Branche steigern zu können.

2014 waren vor allem Angebote aus dem Rechenzentrum der Datev gefragt - sie legten sogar stärker zu als das Geschäft mit Software. Darüber hinaus lief alles rund um die Steuerdeklaration gut, und dank des positiven Arbeitsmarktes wurden im vergangenen Jahr 135,5 Millionen Lohn- und Gehaltsabrechnungen mit Datev-Programmen erstellt. "Das Betriebsergebnis verbesserte sich um 2,8 Prozent auf 52,4 Millionen Euro – und dass trotz des hohen Mitarbeiterwachstums mit damit einhergehendem erhöhten Betriebsaufwand", erläuterte Finanzvorstand Robert Mayr.

Fast 6800 Menschen arbeiten inzwischen bei der Datev. An die Mitglieder der Genossenschaft sollen 36,8 Millionen Euro rückvergütet werden. Der Jahresüberschuss stieg von rund 1 Million auf 6,3 Millionen Euro.