VAG kämpft gegen Vandalismus in Bussen und Bahnen

19.6.2015, 06:00 Uhr
Besonders Graffiti setzt Nürnbergs Bussen und Bahnen schwer zu. Für die VAG bedeutet das immensen Schaden.

© VAG / Peter Roggenthin Besonders Graffiti setzt Nürnbergs Bussen und Bahnen schwer zu. Für die VAG bedeutet das immensen Schaden.

In der Werkstatt der VAG am Scharfreiterring stapeln sich aufgeschlitzte Sitze aus automatischen U-Bahnen. Erst kürzlich mussten einige Waggons aus dem Verkehr gezogen werden, weil Unbekannte in 13 Abteilen fein säuberlich Stoffstreifen mit dem Messer herausgeschnitten haben. In der Sattlerei werden die Polster nun frisch bezogen, zwei Angestellte kümmern sich alleine darum.

Doch Vandalismus ist vielschichtig. Besonders belastend für die Beschäftigten ist das Reinigen von U-Bahn-Zügen, die mit Lack beschmiert sind, weil sich ein Künstler meinte, sich mit Grafitti verewigen zu müssen. Mit scharfen Essenzen müssen die Mitarbeiter ran, ausgerüstet mit Schutzanzügen, Atemmasken und Schutzbrillen. "Das ist eine heftige Belastung für die Kollegen", sagt Werkstattleiter Thilo Schmidt. Zudem müssen die Rückstände über den Sondermüll entsorgt werden.

Der Vandalismus hat viele Gesichter

Vandalismus hat viele Gesichter: Zertrümmerte Bildschirme an Ticketautomaten, zerschlagene Scheiben in Aufzügen und verstopfte Fahrscheinentwerter gehören auch dazu. Insgesamt hat die VAG weit mehr als 500 Schadensfälle registriert, die auch mutwillige Zerstörung zurückzuführen ist, so VAG-Sprecherin Stefanie Dürrbeck. Jedes Jahr fallen hohe Kosten an, sie gehen in die Hunderttausende.

2014 waren es über 200.000 Euro. Die Zerstörungen sind aber keine Kavaliersdelikte. Die VAG zeigt die Sachbeschädigungen in den meisten Fällen bei der Polizei an. Die führt jedoch keine detaillierten Statistiken dazu. Beim Thema "Aufklärungsquote" hält sich die VAG bedeckt.

Sicher ist:  Die Kosten, so Dürrbeck, müssen von Bürgern und Fahrgästen mitgetragen werden. "Das ist kein Dummejungenstreich, sondern eine strafbare Handlung." Wird jemand erwischt, kann eine Haftstrafe bis zu drei Jahren oder eine Geldstrafe blühen. Viel härter können einen Täter allerdings die zivilrechtlichen Folgen treffen.

Hier kommen schnell Schadensersatzforderungen von mehreren Tausend Euro zusammen. Mit einem sogenannten Vollstreckungstitel kann der Geschädigte, in diesem Fall die VAG, den Schaden 30 Jahre lang geltend machen.

Verwandte Themen


VGN

5 Kommentare