Verspätungen und Ausfälle: So schneidet Nürnbergs Airport ab

20.2.2019, 18:52 Uhr
Der Nürnberger Flughafen schneidet in der AirHelp-Studie gut ab.

© Stefan Hippel Der Nürnberger Flughafen schneidet in der AirHelp-Studie gut ab.

Es ist 7 Uhr morgens am Flughafen in Frankfurt am Main, ein Flug soll in einer halben Stunde starten. Aber: Kein Flugzeug weit und breit. Denn im Chaos, das so oft im Flugbetrieb herrscht, wurde die Maschine am Vorabend nach Frankfurt-Hahn geflogen und dort geparkt. Kann schon mal passieren. Also müssen Crew und Piloten ein Taxi nach Hahn nehmen, eine leere Maschine in die Mainmetropole fliegen und der eigentliche Flug kann schließlich beginnen.

Nur irgendeine Anekdote? Leider nicht, zeigen jetzt Ergebnisse einer Analyse von AirHelp, die verraten, welche Flughäfen mit guten Werten überzeugen und welche viele unplanmäßige Flüge verbuchen. So zeigen sie auf, dass in Frankfurt am Main mehr als ein Drittel aller Flüge nicht nach Plan verkehren, während Flughäfen im Osten Deutschlands vergleichsweise gut dastehen. Insgesamt wurden 13 der größten deutschen Flughäfen analysiert.

In der Summe verspäteter und ausgefallener Flüge ist Frankfurt am Main mit 33,9 Prozent auf dem letzten Platz zu finden, Berlin-Schönefeld mit 19,9 Prozent auf dem ersten und der Nürnberger Flughafen mit 21,6 Prozent auf dem zweiten Platz des Rankings. Fluggäste, die in Franken starteten, konnte sich also durchschnittlich über deutlich pünktlichere Flüge als im Rest des Landes freuen. Im Vergleich zum vergangenen Jahr zeichnet sich allerdings auch hier eine deutliche Verschlechterung ab, denn 2017 noch lag die Summe bei 16,5 Prozent.

Airports oft nicht schuld

Dass es zu solch unterschiedlichen Ergebnissen der einzelnen Flughäfen kommt, ist meist nicht die Schuld der Airports selbst. "Unsere Analyse zeigt, dass es keine Seltenheit ist, wenn an einigen Flughäfen mehr als jeder vierte Flug nicht pünktlich startet. Natürlich muss man auch beachten, dass die Flughäfen in der Regel nur selten selbst die Schuld für Flugverspätungen und -ausfälle tragen. Unserer Erfahrung nach sind die häufigsten Gründe dafür Probleme im Betriebsablauf der Airlines, schlechtes Wetter und Streiks", erklärt die Unternehmenssprecherin von AirHelp, Laura Kauczynski.

Die schlechtesten Pünktlichkeitswerte - das heißt nicht planmäßige, verspätete oder gestrichene Flüge - verzeichnen neben Frankfurt am Main auch München (30 Prozent) und Köln/Bonn (29,9 Prozent), an denen ebenfalls rund ein Viertel aller Flüge nicht wie vorgesehen verkehrte.

In Ostdeutschland hingegen waren die Ergebnisse weitestgehend positiv: Neben Berlin-Schönefeld zeichneten sich auch Berlin-Tegel und Dresden mit guten Werten aus.

Was viele nicht wissen: "Verspätungen ab drei Stunden sowie Flugausfälle können betroffene Passagiere unter Umständen zu finanziellen Entschädigungen berechtigen. Doch nur jeder zehnte Deutsche kennt seine Rechte komplett und so fordern viele Fluggäste ihre rechtmäßigen Entschädigungen nie ein. Wir von AirHelp helfen Passagieren dabei, ihre Rechte durchzusetzen", so Kauczynski.

Flugausfälle und -verspätungen können für Entschädigungen von bis zu 600 Euro berechtigen. Die Fluggesellschaft muss jedoch für die Annullierung oder Verspätung verantwortlich sein.

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