Viel zu teuer: Nürnberg gibt sich die Müll-Kugel nicht

21.3.2016, 06:00 Uhr
Die Berliner Stadtreinigung setzt auf große Stahlkugeln, die fünfmal mehr Müll aufnehmen als normale Abfallbehälter. Nürnberg aber verzichtet.

© dpa Die Berliner Stadtreinigung setzt auf große Stahlkugeln, die fünfmal mehr Müll aufnehmen als normale Abfallbehälter. Nürnberg aber verzichtet.

Die SPD hatte die Verwaltung aufgefordert zu prüfen, ob dieses in Berlin mit großem Medienecho aufgestellte Behältnis nicht auch in Nürnberg helfen könnte, das Problem überquellender Müllkörbe zu lösen. Marco Daume, technischer Werkleiter bei Sör, musste die Hoffnung der Genossen im Sör-Werkausschuss des Stadtrats jedoch enttäuschen.

Der Standardpapierkorb der Stadt koste 40 Euro, der Bubble dagegen 4300 Euro. Selbst wenn man das Fassungsvermögen in Rechnung stelle (Bubble: 360 Liter/Standard: 60 Liter), rechne sich die Kugel nicht. "Mit sechs Papierkörben kommen wir auch auf die 360 Liter, zahlen aber nur 240 Euro. Zudem verfüge Sör nicht über die nötigen Gerätschaften, die Kugel zu leeren. Sie zu reinigen wäre ebenfalls sehr kompliziert und sie passe außerdem nicht ins Stadtbild.

SPD-Stadtrat nicht zufrieden

Daume sagte, dass man lieber die Anschaffung der am Zentralen Omnibusbahnhof schon existierenden Behältergaragen forcieren wolle. Die seien mit 800 Euro pro Stück und einem Fassungsvermögen von 120 Litern deutlich billiger als die Edelstahlkugel.

SPD-Stadtrat Lorenz Gradl zeigt sich nicht sehr zufrieden mit den Ausführungen Daumes: "Was in Berlin möglich ist, sollte auch bei uns möglich sein." Er akzeptierte aber die Absage, auch wenn er zu Protokoll gab, dass ihn nicht jedes Argument von Sör gegen den Bubble überzeugt hätte.

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