Vorbereitet auf jeden Angreifer: Selbsverteidigung im Trend

13.2.2016, 05:59 Uhr
Vorbereitet auf jeden Angreifer: Selbsverteidigung im Trend

© Stefan Hippel

Restlos ausgebucht sind etwa die Verhaltenstraining-Angebote der Nürnberger Polizei: Der von der Polizeiberatung Zeughaus veranstaltete Kurs war sofort ausgebucht. Auch die zusätzlichen Kurse waren im Nu voll, insgesamt gingen mehr als 300 Anmeldungen ein. Wer fragt, warum, bekommt kurz und knapp zwei Wörter zu hören: Silvester und Köln. Hauptkommissar Rudi Scharrer und seine Kollegin Pamela Schmidt versuchen, die Teilnehmer auf solche bedrohlichen Momente vorzubereiten.

Das Programm ist vielfältig. Neben nützlichen Griffen und Bewegungen, mit denen man sich ungewollter Umklammerungen und anderer Aufdringlichkeiten entledigt, oder Tritten, die Angreifer abwehren sollen, lernt man auch ein wenig Theorie: Von einer Lektion in Sachen Recht, die die Grenzen der Notwehr aufzeigt, bis hin zu Tipps, warum Tierabwehrsprays besser für den individuellen Schutz sind als Pfefferspray.

Neue Kurse

Während man bei der Polizei nicht nur lernt, wie man heil aus einer heiklen Situation entkommt, sondern auch, wie man am besten gar nicht erst in eine solche gerät, setzen Kampfsportschulen und Sportvereine verstärkt auf Schläge, Tritte oder Griffe und Würfe. Auch sie verzeichnen derzeit eine große Nachfrage, so dass selbst Vereine, die in diesem Bereich bislang nicht aktiv waren, Kurse einrichten.

So auch der Tuspo Nürnberg. Bei einem Abendseminar verbreitete Kampfsport-Experte Viktor Köhl dort die Botschaft: Ohne (Gegen-)Angriff keine Verteidigung!  Die Kunst der Selbstverteidigung, so der Gründer von DragonGym und Meister mehrerer Disziplinen, kann und muss seiner Ansicht nach jeder erlernen. Dass das nicht allzu schwer ist, war nicht das Einzige, was er bei der vierstündigen Veranstaltung zeigte: Spektakuläre Vorführungen, bei denen Holzbretter zertrümmert und  Ziegelsteine pulverisiert wurden, gab es obendrein.

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