Wachmann soll Siebenjährige befummelt haben

21.5.2015, 17:58 Uhr

Stimmen die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft, hat der 44-Jährige die Tochter seiner damaligen Partnerin über Jahre hinweg sexuell missbraucht. Laut Anklage lernte die Mutter den Wachmann im Frühjahr 2006 kennen. Kurz darauf soll es zu einem ersten Missbrauchsfall gekommen sein.

Während die Mutter in einem Nürnberger Innenstadtkaufhaus Wäsche probierte, soll sich der Mann mit dem damals sechs oder sieben Jahre alten Mädchen in einen Sessel gesetzt und ihm auf seinem Handy Pornovideos gezeigt haben. Zwei Jahre später kam es dann laut Anklage heftigeren Übergriffen. Bis zum Sommer 2011 soll der 44-Jährige das Mädchen unsittlich berührt und sich vor dem Kind selbst befriedigt haben.

Die Staatsanwaltschaft klagt auch vier Fälle von schwerem sexuellen Missbrauch an. Bei mehreren dieser Übergriffe soll er so getan haben, als würde er schlafwandeln und die Berührungen seien zufällig passiert. Der 44-jährige Wachmann stritt die Vorwürfe am Donnerstag wortreich ab. Es habe nie eine Gelegenheit gegeben, bei der er das Mädchen missbrauchen hätte können, so der Angeklagte. "Sie mochte mich nicht und hat meine Anwesenheit immer abgelehnt."

Das Kind sei ihm immer aus dem Weg gegangen und habe ihn nicht einmal gegrüßt, wenn sie von der Schule kam, so der 44-Jährige. Das Haus in Nürnberg, in dem die Familie lebte, sei klein und hellhörig gewesen. "Wie hätte ich fünf Jahre diese abscheulichen Taten begehen können, ohne das jemand etwas merkt?", fragt er.

Er glaubt vielmehr, dass die Tochter seiner Ex-Freundin die Missbrauchsvorwürfe erfunden hat. Das Kind könnte ihn und seine Mutter beim Sex beobachtet haben, vermutet er. Das mittlerweile 16 Jahre alte Mädchen wurde am ersten Verhandlungstag unter Ausschluss der Öffentlichkeit vernommen. Der Prozess wird fortgesetzt.

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