Warnung vor Einbrechern: Polizei geht von Haus zu Haus

17.1.2018, 05:56 Uhr
Um Einbrüche zu verhindern, rät die Polizei, das eigene Verhalten entsprechend anzupassen.

© dpa Um Einbrüche zu verhindern, rät die Polizei, das eigene Verhalten entsprechend anzupassen.

Julia Winzheimer von der BePo drückt die Klingel, ein Hund kläfft. Nach langen Sekunden dreht jemand den Schlüssel im Schloss und öffnet. Winzheimer und ihr Kollege Dustin Strzelezyk grüßen und tragen ihr Anliegen vor. Sie warnen vor Einbrechern, erklären, dass Fenster, Balkon- oder Terrassentüren auch bei kurzer Abwesenheit geschlossen werden sollten. "Ich habe einen guten Wachhund", sagt Bewohner Kurt Helmrich lächelnd und deutet auf seinen Mops. Stolz zeigt er den angehenden Beamten auch einen speziellen Alarmkeil. "Den klemme ich unter die Türe und mache ihn an." Wird sie geöffnet, drückt sie auf die Keilspitze, der Alarm schrillt los. Helmrich gibt den Uniformierten eine akustische Kostprobe. Die Polizisten drücken ihm Flyer und Broschüre in die Hand, verabschieden sich und gehen eine Hausnummer weiter.

Hier wohnt eine Frau, die kürzlich tatsächlich Opfer eines Einbruchs geworden ist - am 17. Dezember. "Ich war verreist, meine Nachbarin rief mich an und sagte, dass da etwas nicht stimme", erzählt die 82-Jährige. Sie fuhr nach Hause und entdeckte den Einbruch: Über den Balkon sind Täter durchs Fenster eingedrungen. Innen verwüsteten sie die Räume. "150 Euro haben sie gefunden und mitgenommen", sagt sie.

Doch das sei nicht das Schlimmste. Übel ist, dass sie sich in ihren eigenen vier Wänden nicht mehr wohl fühlt. "Jedes Knacken, jedes Rascheln im Haus macht mir Angst." Seit 1977 lebe sie hier, so unangenehme Gefühle hätten sie aber noch nie beschlichen. Auch nicht, nachdem vor zweieinhalb Jahren schon einmal jemand versucht hatte, einzubrechen. "Es ist halt doch noch was anderes, wenn Fremde tatsächlich im Haus waren."

Zusatzsicherungen und Schlüsselverstecke

Um das zu verhindern, rät die Polizei, das eigene Verhalten anzupassen: So sollte man bei Türen mit Glasfüllungen niemals den Schlüssel innen stecken lassen. Das gilt auch für ab schließbare Fenstergriffe oder Zusatzsicherungen. Besonders einfach macht man es den Tätern, wenn Haus- und Wohnungsschlüssel außen, etwa im Vorgarten unterm Abstreifer versteckt werden. "Sie wissen nie, wer Sie dabei beobachtet. Auch Einbrecher kennen das eine oder andere Versteck", heißt es im Flyer der Polizei.

Das Anwesen sollte den Eindruck erwecken, es sei bewohnt. Rollos, die tagsüber geschlossen sind, verraten das Gegenteil. Ebenso sollten mit Einbruch der Dunkelheit im Haus oder in der Wohnung Lichter brennen. Wer nicht zu Hause ist, kann Lampen an Zeitschaltuhren anschließen und zu unterschiedlichen Zeiten programmieren. Gehen Lichter an und aus und woanders wieder an, kann das das Misstrauen bei Tätern wecken, die mögliche Einbruchs-Objekte durchaus über einen längeren Zeitraum beobachten.

In diesem Zusammenhang spielen Nachbarn eine wichtige Rolle. Wer verdächtige Situationen beobachtet, wenn etwa Fahrzeuge öfter sehr langsam vorbeifahren, sollte man sich das Kennzeichen notieren. Klirren Scheiben, wird an einem Haus gebohrt, obwohl niemand zu Hause ist, oder irgendwo ein Alarm ausgelöst, bittet die Polizei, nicht zu zögern, sondern sofort zum Hörer zu greifen und den Nortruf zu wählen.

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