"Waschsalon"-Betreiber bangt nach Razzia um Existenz

9.2.2017, 11:13 Uhr
Der Betreiber des Nürnberger "Waschsalon" bangt um seine Existenz nach einer Razzia. (Symbolbild)

© dpa Der Betreiber des Nürnberger "Waschsalon" bangt um seine Existenz nach einer Razzia. (Symbolbild)

Der Betreiber des Nürnberger Techno-Clubs "Waschsalon", Martin Weinmann, fürchtet um seine wirtschaftliche Existenz. Hintergrund sind Sanktionen gegen ihn, die die Stadt nach der Drogenrazzia in der Diskothek am vergangenen Samstag ankündigte. Vor allem die Afterhour-Techno-Veranstaltungen, die samstags und sonntags von 6 bis 12 Uhr auf dem Programm stehen und zu seinem Geschäftsmodell gehören, stören das Ordnungsamt. Ziel der Behörde ist es, den Betrieb zwischen 5 Uhr morgens und 10 Uhr am Vormittag zu untersagen.


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Weinmann wehrt sich: "Es kommen nicht nur Leute zu mir, die Drogen genommen haben. Das Drogenproblem ist ein allgemeines und nicht auf Techno bezogen", sagt der Betreiber. Dass die Stadt die Musikrichtung Techno als Problem ausgemacht hat, findet Weinmann "weltfremd" und "lächerlich". "Viele Gäste kommen aus anderen Diskos wie dem Mach1 oder dem Rok, das sind keine Techno-Gäste", sagt der 52-Jährige. Weinmann betont, dass er bereits alles in seiner Macht stehende unternehme, um Drogenkonsum in seinen Räumlichkeiten zu unterbinden.

Aus Sicht des Ordnungsamtes hat das Konzept "nicht gefruchtet", sagte der stellvertretende Amtsleiter Robert Pollack gegenüber der Nürnberger Zeitung. Als Gegenmaßnahme könne der "Waschsalon"-Betreiber andere Musik laufen lassen, den Raum heller ausleuchten und so für eine ruhigere Stimmung sorgen. Wenn Weinmann die Drogenproblematik nicht in den Griff bekomme, müsse er "auf das Angebot verzichten".

"Diese Aussage ist schon sehr arrogant und auch scheinheilig", erklärt Weinmann. "In der Engelhardsgasse gab es schon einmal einen Club, der das Konzept Afterhour mit R&B-Musik angeboten hat. Den hat die Stadt auch dichtgemacht." Weinmann hat nach eigenen Angaben in den vergangenen Jahren rund 400.000 Euro in den Techno-Club gesteckt. "Ich habe zehn Mitarbeiter, die davon leben", sagt der Betreiber. "Das lasse ich mir nicht so einfach kaputtmachen."

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