Wegen "Stadion Nürnberg": CSU wettert gegen Vogel

Nürnberg - Seit Freitag ist das Grundig-Stadion Geschichte, das Achteck im Nürnberger Südosten heißt nun offiziell "Stadion Nürnberg". Die CSU-Fraktion im Nürnberger Stadtrat zeigt sich enttäuscht darüber - und macht Bürgermeister Christian Vogel Vorwürfe.

Die Wortwahl ist nicht zimperlich. Ein "Versagen" wirft die CSU-Fraktion Bürgermeister Vogel in einer Mitteilung an die Presse vor. Und begründet in Person ihres Vorsitzenden Sebastian Brehm: "Die Halbjahresverlängerung mit Grundig hat nur als Schonfrist bis zum Saisonende getaugt. Vogel hat es in den weiteren sechs Monaten nicht geschafft, einen neuen Sponsor an Land zu ziehen, der bereit ist die finanziellen Forderungen zu erfüllen."

Die Finanzen waren der springende Punkt, als die Stadt Nürnberg die Gespräche über eine Zusammenarbeit mit Lotto Bayern, die eine Umbenennung in Max-Morlock-Stadion mit sich geführt hätte, abgebrochen hat. Die Stadt benötigt für einen sich rechnenden Betrieb über 700.000 Euro, Lotto Bayern bot dem Vernehmen nach nicht mehr als 150.000 Euro.

Genau da setzt Brehm jetzt an. Seiner Meinung nach hätte man den Lotto-Deal nicht ausschlagen dürfen. "Jetzt gar keine Einnahmen zu haben, ist die schlechteste aller Möglichkeiten", sagt er. Was er dabei - bewusst oder unbewusst - unterschlägt, ist die Tatsache, dass Vogel aktuell offenbar mit einem weiteren potenziellen Partner verhandelt. "Ich glaube, dass wir noch jemanden finden", lässt der Sör-Chef wissen. "Und das ist nicht nur so gesagt."

So oder so - wenn es nach Brehm geht, hat die Stadt nun die vielleicht einmalige Chance verpasst, die Spielstätte in Max-Morlock-Stadion umzubenennen. An der aktuellen "Null-Einnahmesituation" würde das nämlich auch nichts ändern - und die Club-Fans sähen einer ihrer sehnlichsten Wünsche erfüllt.