Werkstattbau liegt im Plan

28.5.2011, 00:00 Uhr

Seit dem symbolischen ersten Spatenstich vor zehn Monaten ging es auf dem Gelände des früheren Containerbahnhofs flott voran: Im Oktober ragten die ersten Stützen aus dem Boden. „Und zum Glück war die große Halle schon weitgehend überdacht, als der Winter hereinbrach“, stellt Hilmar Laug, Geschäftsleiter Produktion bei DB Regio Franken, noch im Nachhinein erleichtert fest.

So konnten die Arbeiten planmäßig weiterlaufen. „Wir könnten allerdings schon weiter sein, wenn sich die Verlagerung des Containerbahnhofs in den Hafen nicht verzögert hätte“, erläutert Projektleiter Gerhard Lutz. Nun drängt die Zeit, auch wegen der neuen S-Bahn-Züge, die in den bisherigen Werken nur provisorisch gewartet werden können.

Allerdings haben von den sehnlichst erwarteten 42 Triebwagen des Typs 442 bisher erst zwei Exemplare die Zulassung des Eisenbahn-Bundesamtes erhalten. Sie werden derzeit zur Schulung der Lokführer und für erste Probefahrten genutzt. Wann die modernen S-Bahn-Wagen in größerer Zahl zur Verfügung stehen, sei immer noch ungewiss, heißt es.

In dem rund 180 Meter langen und 80 Meter breiten Hauptgebäude mit einem Bürotrakt hat unterdessen der Innenausbau begonnen. Acht Gleise stehen für die Reparaturen und Inspektionen zur Verfügung. Loks und Wagen können dabei in Zukunft bis zu zwei Meter angehoben werden. Das erlaubt den Werkstatt-Teams, auf vier Ebenen gleichzeitig zu arbeiten: unter den Zügen, seitlich am Fahrwerk, in den Innenräumen und auf dem Dach, wo neben den Stromabnehmern beispielsweise Lüftungsanlagen montiert sind. Der Neubau sei allein schon aus Gründen des Arbeits-, Umwelt- und Brandschutzes erforderlich, ergänzt Laug. Denn in den bisherigen Werkstätten lassen sich viele Vorgaben für die Gestaltung von Arbeitsplätzen nicht mehr einhalten.

In dem Neubau aus vorgefertigten Betonteilen überspannen bis zu 36 Meter lange „Dachbinder“ die Hallen; die Säulen ruhen auf extra starken Fundamenten, weil sie zugleich das Gewicht eines Laufkrans auffangen müssen. Nahezu alle mit Lärm verbundenen Arbeiten werden nun in den Hallen ausgeführt. Die vorgeschriebenen Tests der Signalhörner (Typhon) wurden auf die Zufahrt Richtung Hauptbahnhof verlegt. Und allein schon durch die Höhe von bis zu 15 Metern hält der gewaltige Hallenblock auch einen Teil der Geräusche vom Frankenschnellweg und der Bahnstrecke nach Fürth ab. Auf der Südseite – also möglichst weit weg von der Wohnbebauung — liegt auch die nach modernsten Gesichtspunkten gestaltete Waschstraße. Das Brauchwasser wird zu 90 Prozent aufbereitet und wiederverwendet und der Regen in einer Löschwasser-Zisterne aufgefangen.