Wie Kinder Motorik und Gleichgewichtssinn trainieren können

22.4.2018, 17:26 Uhr
 Wie Kinder Motorik und Gleichgewichtssinn trainieren können

© F.: Marina Zest/Fotolia, Colourbox, Irina Schmidt/Fotolia

Erste Tour mit dem Rutschauto: Mit einem Jahr geht es langsam los. Das Rutschauto — ein Klassiker ist das rote Bobby-Car — ist bei Jungen wie Mädchen gefragt. "Das ist ein guter Einstieg", sagt Bernhard Funk von der Nürnberger Verkehrspolizei, der für den Bereich Verkehrserziehung zuständig ist. Ob der Gang in der Wohnung oder der Hof im Garten — Eltern sollten darauf achten, dass das Kind in einem abgegrenzten Spielbereich unterwegs ist. Wichtig ist auch im Außenbereich, dass Eltern hier ihre Kinder nie alleine fahren lassen.

Ab geht’s mit dem Laufrad: Es sieht auf den ersten Blick aus wie ein normaler Drahtesel, doch Kette und Pedale fehlen: Das Laufrad ist die ideale Vorbereitung aufs Radfahren. Ab zwei Jahren können Kinder hier lernen, die Körperbeherrschung zu verbessern. Auch wenn viele Modelle eine Bremse haben, sollten Eltern nicht zu sorglos sein. Funk: "Das Laufrad hat seine Tücken; Kinder können unheimlich schnell fahren." Der Polizist empfiehlt, dass Eltern ihr Kind im Blick haben und möglichst Schritt halten sollten, um bei gefährlichen Situationen eingreifen zu können. Wichtig für dieses Gefährt und die folgenden Fortbewegungsmittel: Ein Helm sollte aufgesetzt werden!

Tempo mit dem Tretroller: Den klassischen Tretroller mit zwei Rädern mögen Kinder ab drei Jahren, aber auch Jugendliche. Es empfiehlt sich, sich im Fachgeschäft beraten zu lassen. So muss die Größe des Rollers zum Kind passen, zudem sollte der Lenker in der Höhe verstellbar sein. Mal mit einem Bein antauchen, dann das Bein wechseln, den Schwung ausnutzen und in Ruhe ausrollen. "Das ist eine gute Gleichgewichtsschulung", so Funk, der mit seinen Kollegen Kinder von der Kita bis zur zehnten Klasse in Sachen Verkehrserziehung berät. Der Tretroller gilt als Spielgerät und darf deshalb nur auf Gehwegen benutzt werden: Fußgänger dürfen allerdings nicht gefährdet werden.

 Wie Kinder Motorik und Gleichgewichtssinn trainieren können

© Karl Robl

Rauf aufs Rad: Wer als Kleinkind mit dem Laufrad unterwegs ist, der lernt das Fahrradfahren leichter. Da und dort sieht man noch Stützräder, aber immer mehr verzichten auf die Hilfskonstruktion. Zu Recht, meint Funk: "Davon halte ich nichts. Das wäre nur ein Rückschritt." Denn dank Roller und Laufrad haben die Kinder ihren Gleichgewichtssinn trainiert — mit etwas Geduld ist auch das Radfahren zu schaffen. Der 57-Jährige: "Übung ist alles. Eltern sollten möglichst oft mit ihren Kindern hinaus und trainieren."

Bis zum Alter von acht Jahren müssen Kinder auf dem Rad den Gehsteig benutzen — Eltern dürfen sie dabei begleiten. Bis zum zehnten Lebensjahr dürfen Kinder entscheiden, ob sie auf dem Gehsteig oder auf der Straße fahren. Auch hier gilt: Eltern sollten möglichst oft mit dem Nachwuchs das Radeln im Straßenverkehr üben. Denn Bernhard Funk und seine Kollegen stellen fest: Oft fehlt es den Kindern hier an Konzentration und Körperbewusstsein. Immer mehr Viertklässler fallen in Nürnberg bei der Fahrradprüfung durch.

Skateboard, Inliner und mehr: Für Jugendliche ist die Auswahl wahrlich groß. Die einen schwören aufs Skateboard, die anderen schnüren sich Inlineskates, manche stehen auf das Funsportgerät Waveboard, mit dem das Fahrverhalten eines Snowboards oder eines Surfboards auf Asphalt nachgeahmt wird. "Diese Geräte sind mit Vorsicht zu genießen", sagt Bernhard Funk. Auch hier gilt: Übung macht den Meister, Schutz wie Ellbogen- und Knieschoner ist wichtig.

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