Wird die Meistersingerhalle doch Ausweichspielstätte?

16.4.2013, 07:45 Uhr
Die Stadt will überprüfen, ob die Meistersingerhalle zur Interimsspielstätte umgebaut werden kann.

© Roland Fengler Die Stadt will überprüfen, ob die Meistersingerhalle zur Interimsspielstätte umgebaut werden kann.

Die Stadträte erhalten morgen von Vertretern der Stadtverwaltung einen Zwischenbericht, wie es um die Suche steht. Ziel ist noch immer, die Oper in einer Ausweichspielstätte unterzubringen, die danach als Konzertsaal mit 1500 Sitzplätzen genutzt werden kann. Eine Alternative wäre, die Oper für zwei Jahre in einem Zelt auftreten zu lassen.

Angesichts der hohen Miet- und Betriebskosten, der fehlenden Lärmdämmung, den Hygienemängeln und der schlechten Wetterbeständigkeit will man diese Möglichkeit aber nicht weiter verfolgen. Geprüft, vor allem auf seine finanziellen Auswirkungen hin, wird aber ein temporärer Hallenbau. Als Vergleichsobjekt wird der Musical-Dome aus Köln herangezogen, der 1996 rund 15 Millionen Euro gekostet hat.

Da in der Region keine Hallen zur Verfügung stehen, die ohne große und teure Umbauten als Ausweichspielstätten für die Oper zur Verfügung stehen, wurde aus wirtschaftlichen Gründen diese Möglichkeit verworfen. Auch bei der Messe wurde, am Ende vergeblich, angefragt, ob eine Halle als Ausweichquartier genutzt werden kann. Bleibt noch die Meistersingerhalle.

Auch sie müsste teuer umgebaut werden. Allerdings könnten bestimmte Bereiche der nötigen Bauinvestition als Teil für die ebenfalls notwendige Generalsanierung der Meistersingerhalle getätigt werden. Alle derzeitigen Nutzer der Meistersingerhalle müssten aber wiederum in Ausweichspielstätten untergebracht werden.

Erhebliche Einnahmeausfälle erwartet

Für klassische Konzerte gäbe es allerdings keine Möglichkeiten, heißt es aus der Stadtverwaltung. Auch müssten erhebliche Einnahmeausfälle hingenommen werden. Trotzdem wird geprüft, was es kostet, die Meistersingerhalle für die Oper zu ertüchtigen und ob es technisch überhaupt möglich ist.

Darüber hinaus sucht die Stadtverwaltung weiter nach Standorten, wo eine Interimsspielstätte für die Oper, die später als neuer Konzertsaal genutzt werden kann, entstehen könnte. Dazu sollen Vergleichsobjekte in anderen Städten Ideen liefern. Auch die Kostenfrage soll in den nächsten Monaten geklärt werden und ob für einen neuen Konzertsaal überhaupt ein Markt besteht.

Ausgeschieden als mögliche Standorte für einen Konzertsaal sind aus den unterschiedlichsten Gründen folgende Areale: Grundstücke entlang der Bahnhofstraße, der Rundbau der Post am Hauptbahnhof, die Bahnflächen in der Brunecker Straße, das MAN-Grundstück Katzwanger Straße/Frankenstraße, der Deutsche Hof und das ehemalige Arbeitsamt, der Innenhof der Hochschule für Musik, das Volksbad, das Parkhaus Sterntor, die ehemaligen Straßenbahnwerkstätten in Muggenhof, der Z-Bau, der 2. bis 5. Stock des ehemaligen Kaufhofs.

Von den insgesamt 21 möglichen Standorten bleiben noch zehn Grundstücke übrig, von denen sechs wiederum von ihrer Größe her, ihrer verkehrlichen Lage und Verfügbarkeit für die Stadtverwaltung als besonders geeignet gelten: das AOK-Gebäude am Frauentorgraben, die Bahnflächen im Bereich Kohlenhof, die Gewerbefläche der Firma Staub in der Ostendstraße, das ehemalige Quelle-Gelände, das Grundstück Ecke Äußere Sulzbacher Straße/Thumenberger Weg und das frühere Auto-Krauss-Areal an der Regensburger Straße. Mit Einschränkung tauglich: Augustinerhof, Tafelhallenglände, Meistersingerhalle und ihr Parkplatz.
 

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