Wo passt in Nürnberg ein Konzertsaal hin?

19.4.2013, 07:00 Uhr
Wo passt in Nürnberg ein Konzertsaal hin?

© Karlheinz Daut

Das AOK-Gelände am Frauentorgraben 49: Als die AOK-Spitze von der NZ erfuhr, dass ihr Gelände als Areal für einen Konzertsaal im Gespräch sei, herrschte Verwunderung. Zwar seien zwei Etagen aufgrund von baulichen Ausdünstungen nur als Lager nutzbar, doch es gebe noch keinen Abrissbeschluss der AOK-Gremien. Auch seien die Ausdünstungen nicht gesundheitsgefährdend, so die AOK, es besteht also keine Eile. Wir meinen: Nicht berücksichtigen, es dauert Jahre, bis das Grundstück zur Verfügung stehen würde.

Augustinerhof: Ein Super-Grundstück für einen Konzertsaal. Mit einer Fläche von 4400 Quadratmetern aber etwas zu knapp bemessen. Wie die Zufahrt zum Konzertsaal in den Abendstunden, während des Christkindlesmarkts oder anderer Großveranstaltungen gelöst werden soll, kann sich in der NZ-Lokalredaktion niemand vorstellen. Schade, kommt also wohl nicht in Frage.

Bahnflächen Kohlenhof: Dort ist aufgrund des neuen Frankenschnellwegs eine neue zentrale Zufahrt in die Innenstadt geplant. Wer es Ernst meint mit dem Konzertsaal, darf den Standort eigentlich nicht in Betracht ziehen, denn es müssen zu viele Interessenlagen berücksichtigt werden. Wir meinen: frühestens ab 2025 verwendbar.

Ostendstraße, Gelände der Firma Staub: Es müsste zunächst ein Ersatzgelände für eine Chemiehandelsfirma in Nürnberg gefunden werden und das Unternehmen außerdem damit einverstanden sein – eine aufwändige Suche, ein aufwändiges Genehmigungsverfahren. Noch dazu liegt das Gelände an der S-Bahn. Wenn der Neubau auch Ausweichquartier für die Oper werden soll, kommt es daher eigentlich nicht in Frage. Es sei denn, die Nürnberger Versicherung will sich künstlerisch verwirklichen und viel Geld in einen Christoph-Willibald-Gluck-Konzertsaal stecken.

Quelle: Ein Standort, der doch sehr abseits im Westen liegt. Das ehemalige Versandkaufhaus sollte unbedingt für eine universitäre Nutzung reserviert werden. Und: Wer will in die Quelle zum Konzert gehen? Da passt das direkte Umfeld nicht.

Tafelhallengelände und Äußere Sulzbacher Straße/Thumenberger Weg: Beide Areale sind dicht von Wohnbebauung umgeben, es dürfte daher erhebliche Probleme wegen Lärm, Zufahrten und Parkplätzen geben. Auch würde das Planungsverfahren aufgrund vorhandener Bebauungspläne sehr lange dauern, denn die Anwohner klagen mit Sicherheit.

Ehemaliges Auto-Krauss-Gelände Ecke Hain-/Regensburger Straße: super Lage, super Anbindung, nicht weit von der Meistersingerhalle entfernt. Der Konzertsaal dort wäre über zwei wichtige Einfahrtsschneisen gut hervorragend erreichbar. Die NZ meint: bestens geeignet.

Meistersingerhalle und Meistersingerhallen-Parkplatz: Die Lage für einen Konzertsaal wäre optimal. Die Meistersingerhalle aber zunächst für die Oper umzubauen und dann wieder für einen Konzertsaal zurückzubauen – das käme einem Schildbürgerstreich gleich. Das Meistersingerhallengelände wäre außerdem nur geeignet, wenn es einen Konzertsaal-Neubau gibt.

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