Wohnbauprojekt "Radio City" in Nürnberg nervt Nachbarn

13.10.2014, 08:00 Uhr
Der Umbau des Ex-Funkhaus sorgt für Ärger in der schmalen, kurzen Senefelderstraße in Schoppershof, die durch die Baustelle noch enger geworden ist.

© Alexander Pfähler Der Umbau des Ex-Funkhaus sorgt für Ärger in der schmalen, kurzen Senefelderstraße in Schoppershof, die durch die Baustelle noch enger geworden ist.

Bis zum Umzug nach Schniegling im Herbst 1993 residierte die Bing-Vergaserfabrik im Gebäudekomplex an der Senefelderstraße 7–11, der zum Teil aus dem Jahr 1907 stammt. Von 1994 bis 2012 war hier vor allem das Funkhaus mit vier Privatradiosendern ansässig. Dieses Stück Geschichte hat die Firma Berger Objekt GmbH zum Namen „Radio City“ für das Wohnbauprojekt inspiriert.

Seit dem Frühjahr laufen die Umbauarbeiten für 43 unterschiedliche Wohnungen, die seit Ende Juli so richtig begonnen haben. Neben einem Kran sind vor Ort Container, Bagger und viel Baumaterial abgestellt. Als Folge ist ein Großteil der nördlichen Gehsteigseite blockiert. Laut Sör-Mitarbeiter Bernhard Fischer handelt es um einen etwa 84 Meter langen Streifen, der seit 29. Juli und voraussichtlich bis 30. November 2014 nicht zur Verfügung steht — mit offizieller Genehmigung der Stadt.

Da neben Handwerkern, Baufirmen und Anwohnern auch Lehrer und Schüler der Berufsakademien, die dahinter in der ehemaligen Fernmeldeschule untergebracht sind, die Senefelderstraße frequentieren, geht es oft bedrohlich eng zu. Das hat nicht zuletzt mit dem Parken in zweiter Reihe zu tun, weil Stellplätze zunehmend Mangelware geworden sind.

Kritik an Sör

Derzeit werden zum einen zwischen Hausnummer 11 und 16 Gas- und Wasserleitungen verlegt, was bis 21. Oktober zwei Senkrechtstellplätze kostet. Bis Ende dieser Woche laufen laut Sör zudem an mehreren Stellen in der Straße Telefonkabelarbeiten, was weitere 16 Parkplätze blockiert.

Die Konsequenz sind „bis zum Explodieren genervte“ Anlieger, die nicht verstehen können, warum Sör angesichts der „Radio City“-Großbaustelle noch mehr Maßnahmen genehmigt. Die Lage sei „unerträglich“, sagt eine Betroffene. Bernhard Fischer kann den Ärger der Anwohner nachvollziehen, er verweist aber auf die Interessen und den Druck der Baufirmen sowie die zeitlich befristeten Einschränkungen. Den Beschwerden über gefährliche Engstellen sowie Lärm und Dreck will Sör auf jeden Fall nachgehen.

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