Wöhrder See: Kiosk-Betreiber kämpft gegen Kündigung

25.10.2015, 08:00 Uhr
Wöhrder See: Kiosk-Betreiber kämpft gegen Kündigung

© Dominik Heinz

Anno 2008 hat Reichelt den blauen Schöller-Kasten gekauft, der mittlerweile seit 43 Jahren unter einem Pavillon am Nordufer des Wöhrder Sees steht. Von März bis Oktober war seitdem in der Regel der Kiosk geöffnet, in dem es Eis, Getränke, Snacks und Süßigkeiten für Spaziergänger zu kaufen gibt. Auch die benachbarten Tischtennisspieler gehörten zu seinen Stammkunden.

Bis vor kurzem hatte Michael Reichelt gehofft, dass er im kommenden Frühjahr wieder einen Kiosk am Wöhrder See aufsperren kann. Doch kürzlich flatterte ihm schlechte Nachricht vom Liegenschaftsamt ins Haus - die Kündigung der Sondernutzungserlaubnis für den Kiosk zum 30.November 2015.

Zum anderen hat die Stadt seinen Antrag, ein paar hundert Meter entfernt vom bisherigen Standort einen neuen Kiosk eröffnen zu dürfen, abgelehnt.

Reichelt fürchtet nun um seine Existenz und fühlt sich von der Stadt unfair behandelt. Bei einem Pressetermin im August für das künftige „Seecafé“, das Gastronom Alexander Diesch (Wies‘n-Biergarten) am Nordufer errichten will, habe ihm Wirtschaftsreferent Michael Fraas versprochen, sich für ihn persönlich einzusetzen. Geschehen sei aber nichts außer der Kündigung, gegen die Reichelt nun klagen will.

Keine Perspektive für Kiosk

Der Wirtschaftsreferent bestätigt das Gespräch, sieht am Wöhrder See aber keine Perspektive für einen zusätzlichen Kiosk, weil das vom Stadtrat beschlossene Strukturkonzept zur neuen „Wasserwelt“ am Wöhrder See keinen weiteren Standort vorsehe. Zudem verweist er auf eine Information des Liegenschaftsamtes an den Kiosk-Betreiber im Jahr 2013, weshalb dieser seit zwei Jahren gewusst habe, „dass der blaue Container weg muss“.

Reichelt dementiert entschieden, einen solchen Brief erhalten zu haben. Vielmehr sei er erst durch eigenes Nachfragen im März 2015 von der laufenden Bewerbung für ein neues „Seecafé“ in Kenntnis gesetzt worden. Sein Vorschlag mit einem kleinen Entwurf wurde von der Stadt abgelehnt, weil die Stadt laut Fraas künftig „eine andere Qualität bei der Gastronomie“ bieten wolle, inklusive öffentliche Toiletten. Er bietet Reichelt ein Gespräch mit dem Liegenschaftsamt über einen anderen Kiosk-Standort im Stadtgebiet an.

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