Ominöses Werksgelände: "Katwarn"-App verwirrt User

23.8.2016, 10:31 Uhr
Ominöses Werksgelände:

© Screenshot/ katwarn.de

Die Idee ist so einfach wie genial: Mit der "Katwarn"-App sollen Bürger lokal begrenzt auf Gefährdungslagen hingewiesen werden - Unwetterwarnungen etwa, Terror-Anschläge, Großbrände. Nachdem es nach einem Bericht von Focus Online aber bereits beim Münchner Anschlag Überlastungs-Probleme gab, kam das "Katwarn"-System nun am Montagabend erneut ins Stottern.

Dutzende Twitter-Nutzer berichten von derselben Meldung, verorten lässt sich der Vorfall aber nirgendwo. Friedrichshafen, Frankfurt, auch in Nürnberg und dem Umland: Überall war die Rede von einem "Werksgelände", für das jetzt Entwarnung gegeben werden könne. Nahezu alle Nutzer bekamen ein und dieselbe Meldung gleich mehrfach. Blöd nur: Sie bekamen nie eine Warnung.

"Das trägt nicht zu Vertrauen ins System bei", schreibt etwa @msslovi0 auf Twitter. Und @Jannyse83 fragt: "Muss ich #Katwarn deinstallieren,oder bekommen die ihre Entwarnung für irgendein Werksgelände noch in den Griff?" Die "Katwarn"-Entwickler waren am Montagabend nicht mehr für eine Stellungsnahme zu erreichen. Dass es sich um einen Fehler handelt, liegt jedoch auf der Hand.

Das bestätigt auch Niklas Reinhardt, der für Katwarn zuständige Leiter Kommunikation und Strategie am Innovationszentrum für Öffentliche Sicherheit am Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme: "Gestern wurde wegen Arbeiten an der Infrastruktur zwischen 19.54 Uhr und 21.28 Uhr an eine geringe Anzahl von Nutzern eine für sie irrelevante interne Entwarnungsmeldung versendet", erklärt Reinhardt. "Dies hatte aber keinen Einfluss auf das Funktionieren des Katwarn-Systems."

In Nürnberg kam das "Katwarn"-System auch bereits außerhalb von Unwettermeldungen des Deutschen Wetterdienst (DWD) zum Einsatz - etwa beim Brand am Nürnberger Hafen im Juni vergangenen Jahres. Damals wurden Anwohner aufgefordert, Türen und Fenster geschlossen zu halten.

 

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