Österreich: Doppelt so viele Lawinentote als sonst

15.1.2019, 16:31 Uhr
An Absperrungen sollten sich Wintersportler halten. Sonst droht Lawinengefahr. Zehn Menschen kamen so bisher in Österreich ums Leben.

© NEWS5 / Pieknik An Absperrungen sollten sich Wintersportler halten. Sonst droht Lawinengefahr. Zehn Menschen kamen so bisher in Österreich ums Leben.

In Österreich sind in diesem Winter nach vorläufigen Daten bisher zehn Menschen in Lawinen ums Leben gekommen. Das sind für den Zeitraum vom 1. November bis Mitte Januar fast doppelt so viele wie im langjährigen Durchschnitt, wie das Österreichische Kuratorium für alpine Sicherheit am Dienstag der dpa mitteilte. 
Allein in Tirol und Vorarlberg starben den Erhebungen des Kuratoriums und der Alpinpolizei zufolge acht Wintersportler unter den Schneemassen. Seit dem 1. November verunglückten in den österreichischen Bergen insgesamt 39 Menschen tödlich. Darüber hinaus zählte das Kuratorium in diesem Zeitraum fast 600 verletzte Skifahrer – deutlich weniger als im Durchschnitt der vergangenen Jahre.

Einen Vergleich mit Bayern zu ziehen, gestaltet sich schwierig, erklärt Stefan Winter, der Zweiter Vorsitzender des Bayerischen Kuratoriums für Alpine Sicherheit ist, auf Nachfrage von Nordbayern. Da die Saison noch lange nicht vorbei ist, kann er noch keine genauen Angaben zu Unfallzahlen machen. 

Außerdem: Solche Angaben sind laut Winter schwierig, weil jeder Winter anders ist. Deshalb lassen sich die Saisons nur schlecht miteinander vergleichen. In dem einen Jahr liegt vielleicht viel Schnee, was wiederum viele Wintersportler lockt, was schließlich mehr Unfallpotenzial mit sich bringt. In dem anderen Jahr herrscht dagegen mal Leere auf den Pisten.

Und so kann es nur absolute, nicht aber relative Zahlen geben. Letzteres sei bei Natursportarten generell schwer zu fassen, so der Zweite Vorsitzende. Niemand hat einen genauen Überblick, wie viele Menschen wo und wie lange auf Bergen und Pisten unterwegs sind. 

Absolut hat es in Bayern nach Angaben des Experten bisher eine Tote gegeben, die durch eine Lawine ums Leben kam. Es traf eine Frau am 5. Januar in Teisenberg im Chiemgau im Rahmen einer Skitour.

In der vorherigen Saison war ein Toter zu beklagen, 2017 zwei, zuvor gab es aber auch mal Jahre, in denen in Bayern niemand an Lawinen starb. 

 

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