Passau: Mutmaßlicher Messermörder vor Gericht

30.9.2014, 14:51 Uhr

Der 29-Jährige gilt als psychisch gestört, während der Verhandlung war er an Händen und Füßen gefesselt. Zum Auftakt verweigerte er am Dienstag die Aussage. Die Staatsanwaltschaft beantragte seine dauerhafte Unterbringung in der Psychiatrie.

Den Ermittlungen zufolge hatte der Mann die 61-jährige Frau in Untergriesbach (Landkreis Passau) erstochen und ihr Haus verwüstet. Er kannte das Opfer, hatte früher mal mit dem Sohn der Getöteten die Schulbank gedrückt. Vor Gericht wurde sein früheres Geständnis gegenüber dem Ermittlungsrichter vorgelesen. Demnach wollte sich der arbeitslose Mechaniker am Silvestertag 2013 mit seinem früheren Schulkameraden treffen. Als dessen Mutter die Tür öffnete und sagte, dass ihr Sohn nicht da sei, habe er zugestochen: "Die Antwort hat mir nicht gefallen. Deshalb gab ich ihr zwei Stiche in Brust und Bauch."

Der Staatsanwalt sprach von einem "heimtückischen Mord" und davon, dass der Beschuldigte wegen einer "unbehandelten Schizophrenie die Realität verkennt". Der Mann ist wegen Alkohol- und Drogenproblemen polizeibekannt. Schon zu Jahresbeginn hatte die Polizei ihn nach weiteren Gewaltausbrüchen in die Psychiatrie gebracht. Im Bezirkskrankenhaus soll er zweimal Sicherheitsleute angegriffen haben. Der Prozess wird am 13. Oktober fortgesetzt und ist bis 11. November terminiert.