Pegida-Demo in Würzburg: Zahl der Islamgegner wächst

23.12.2014, 05:30 Uhr
Pegida-Demo in Würzburg: Zahl der Islamgegner wächst

© dpa

Nach Angaben der Polizei hatten vor dem Start des Aufzugs etwa 40 Personen versucht, eine Menschenkette zu bilden und sich so den Islamgegnern friedlich entgegenzustellen. Der Schweige-Marsch der rund 200 Pegida ("Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes")-Anhänger habe sich dennoch wie geplant um 19 Uhr in Bewegung gesetzt, erklärte Polizeisprecher Peter Häusinger gegenüber nordbayern.de. Um 19.40 Uhr habe sich die Versammlung, die noch in der Vorwoche nur halb so viel Zuspruch erfahren hatte, zügig aufgelöst.

Bereits um 17.55 Uhr hatten sich nach Schätzungen der Polizei etwa 400 Gegendemonstranten am Würzburger Hauptbahnhof zu einer kurzen Auftaktveranstaltung getroffen. "Für ein buntes und weltoffenes Würzburg", lautete das Motto der Pegida-Gegner. Sie zogen dann, ausgerüstet mit Fahnen und Trillerpfeifen, durch die Schönbornstraße in Richtung Vierröhrenbrunnen. Die Kaiser-, Dom- und Schönbornstraße mussten komplett gesperrt werden, wodurch es zu Verkehrsbehinderungen und Einschränkungen im Straßenbahnverkehr kam. Bei der Abschlusskundgebung am Vierröhrenbrunnen kamen später insgesamt 700 Gegendemonstranten zusammen.

Mit Hilfe eines Sperrgitters entlang des Aufzugwegs hielt die Polizei die beiden Gruppierungen erfolgreich auseinander. Eine Woche zuvor waren fünf Menschen verletzt worden, als die Polizei Pfefferspray gegen etwa 100 Gegendemonstranten einsetzte, die die Strecke der Islamgegner blockierten.

Weil sie die gewaltsame Konfrontation gesucht hatten, waren bei der Demonstration eine Woche zuvor 18 Personen aus dem, laut Polizei, "linken Spektrum" festgenommen worden. Diesmal sei jedoch auch nach Ende der Versammlung alles weitgehend störungsfrei abgelaufen, sagte Polizeisprecher Häusinger.

Zwar mussten die Beamten mehrere Platzverweise aussprechen, aber letztendlich nur eine Person festnehmen, die zusammen mit einer 15-köpfigen Gruppe versucht hatte, zu den Pegida-Anhängern in den abgesperrten Bereich vorzudringen. Es kam außerdem zu einem Eierwurf auf einen 43-jährigen Pegida-Demonstranten. Für die Polizei sind das Kleinigkeiten - sie zog am späten Montagabend eine positive Bilanz.

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