Polizei warnt vor Trickbetrügern in Unterfranken

25.5.2016, 16:33 Uhr

Gleich in mehreren Fällen muss die Kriminalpolizei Aschaffenburg ermitteln. Telefonbetrüger treiben im Raum Aschaffenburg zur Zeit ihr Unwesen.

Sie gaben sich fälschlicherweise als Kriminalpolizisten aus und fragten die Opfer nach Kontodaten und Vermögenswerten. Die Täter stellten sich als Beamte der Kripo vor und gaukelten vor, im Rahmen eines Ermittlungsverfahrens an die Telefonnummer gekommen zu sein. Die falschen Polizisten befragten die Angerufenen zu ihren Vermögenswerten und versuchten, an die Bankdaten zu gelangen.

Perfektioniert wurde diese Masche auch mit dem sogenannten "Call-ID-Spoofing". Hier nutzen die Unbekannten die technische Möglichkeit, frei wählbare Ziffernfolgen auf dem Telefondisplay der Angerufenen anzeigen zu lassen. In den vorliegenden Fällen endete die Telefonnummer immer mit der Notrufnummer der Polizei, der 110.

Bei den Opfern handelt es sich vor allem um Senioren: Sie wurden misstrauisch und wandten sich stattdessen an die Polizei. So kam heraus, dass es am späten Dienstagabend zu mehreren solcher Anrufe im  Zuständigkeitsbereich der Kripo Aschaffenburg gekommen war.

In keinem der angezeigten Fälle kam es zu einem "Vermögensschaden", teilte die Polizei mit. Vielmehr brachen einige das Gespräch ab.

Das Polizeipräsidium Unterfranken nimmt sich die Fälle nun zum Anlass, ausdrücklich vor solchen Betrügereien zu warnen. Sie betont, dass sie niemals telefonisch Vermögenswerte oder Bankdaten erfragen würde.

Der Enkeltrick kommt nicht aus der Mode

Es gibt noch eine weitere Masche, mit der Telefonbetrüger Senioren um ihr Geld bringen wollen.

Denn seit Mittwochmittag sind außerdem sogenannte Enkeltrickbetrüger in der Region aktiv. Unter Vorspielung eines Verwandtschaftsverhältnisses versuchen hier die Unbekannten an Geld zu kommen.
 
Gegen 13.30 Uhr hatte das Telefon bei einem Senior in Kist geklingelt. Der Anrufer stieg mit der Frage "Rate mal, wer ich bin" in das Gespräch ein und forderte später Geld. Der Senior durchschaute die Masche und legte auf.

Aus dem Raum Würzburg sind weitere solcher Fälle bekannt. Doch in keinem der Fälle sei es bisher laut Polizei  zu einer Geldübergabe gekommen.

Wie kann ich mich schützen?

Die Polizei gibt nun Tipps, wie man sich vor solchen Trickanrufern schützen kann:

- Seien Sie misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon als Verwandte oder Bekannte ausgeben, die Sie als solche nicht eindeutig erkennen

- Fragen Sie den Anrufer nach persönlichen oder familiären Einzelheiten, die er wissen sollte

- Geben Sie keine Details zu Ihren familiären oder finanziellen Verhältnissen preis

- Legen Sie einfach den Telefonhörer auf, sobald Ihr Gesprächspartner Geld fordert

- Halten Sie nach einem Anruf mit finanziellen Forderungen bei Familienangehörigen Rücksprache

- Lassen Sie keine fremden Personen in Ihre Wohnung

- Übergeben Sie niemals Geld oder andere Wertgegenstände an unbekannte Personen

- Informieren Sie unter der Notrufnummer 110 sofort die Polizei, wenn Ihnen eine Kontaktaufnahme verdächtig vorkommt.