Polizei wertet nach Amoklauf rund 1750 Hinweise aus

28.7.2016, 13:01 Uhr
Das Blutbad mit insgesamt zehn Toten hatte am vergangenen Freitag um kurz vor 18 Uhr in einer Münchner McDonald's-Filiale begonnen. Am Freitag soll es nun eine Schweigeminute in allen Filialen geben.

© dpa Das Blutbad mit insgesamt zehn Toten hatte am vergangenen Freitag um kurz vor 18 Uhr in einer Münchner McDonald's-Filiale begonnen. Am Freitag soll es nun eine Schweigeminute in allen Filialen geben.

"Die Auswertung der sichergestellten Datenträger ist noch nicht abgeschlossen." Der 18-jährige Täter hatte am Freitag vergangener Woche neun Menschen und sich selbst erschossen. Die Zahl der Verletzten stieg inzwischen auf 36 - 8 davon sind noch in Kliniken.

Mittlerweile konnten auch die Eltern befragt werden, teilten die Ermittler mit. "Hier konnte auch schlüssig geklärt werden, warum der 18-jährige unterschiedliche Vornamen hatte", heißt es in der Mitteilung. Weitere Angaben machten die Behörden dazu nicht.

In einem von dem 18-Jährigen in elektronischer Form verfassten mehrseitigen Schriftstück äußere sich dieser hauptsächlich über seine schulische Situation, sein örtliches Umfeld und seine psychiatrischen Erkrankungen. "Vor dem Hintergrund der psychiatrischen Erkrankung des Amoktäters ist derzeit eine abschließende Bewertung, was reales Geschehen und was Fantasie des Täters ist, nicht möglich."

Urheber des Handyvideos wurde vernommen

Der Urheber des Handyvideos, welches den Täter beim Verlassen des Schnellrestaurants zeigt, wurde bereits vernommen. Hier handelt es sich um einen zufällig am Tatort anwesenden Münchner, der seine Handykamera einschaltete, als er die Schreie und Schüsse hörte. Er meldete sich danach auch selbst bei der Polizei. Ebenso ist geklärt, dass der 18-jährige Täter auf diesem Foto ein anderes T-Shirt trug, als bei seinem Auffinden. Er trug zur Tatzeit zwei T-Shirts übereinander, das oben getragene versteckte er in seinem Rucksack, wo es auch sichergestellt werden konnte. Wo er das T-Shirt auszog, ist noch nicht bekannt.

Schweigeminute in McDonald's-Filialen

McDonald's plant an diesem Freitag in allen Filialen in Deutschland eine Schweigeminute für die Opfer des Münchner Amoklaufs. Dazu rief das Unternehmen am Donnerstag Mitarbeiter und Kunden auf. Das Blutbad mit insgesamt zehn Toten hatte am vergangenen Freitag um kurz vor 18 Uhr in einer Münchner McDonald's-Filiale begonnen. Dementsprechend soll die Schweigeminute am frühen Freitagabend um 17.50 Uhr beginnen.

"Wir möchten gemeinsam mit unseren Mitarbeitern in ganz Deutschland unserer Trauer still Ausdruck verleihen und der Opfer gedenken", sagte ein Sprecher in München. "Unser Restaurant in der Hanauer Straße wurde zum Tatort. Wir sind fassungslos, dass dort auf Menschen geschossen wurde." Die Filiale bleibt auf absehbare Zeit geschlossen, wie das Unternehmen bereits Anfang der Woche bekannt gegeben hatte. Sowohl die Schnellrestaurantkette als auch das Olympia-Einkaufszentrum (OEZ) in München veröffentlichten am Donnerstag in mehreren großen Zeitungen Traueranzeigen für die neun Todesopfer des 18-jährigen Amokschützen.

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