Polizist erschießt Drogenhändler: Vom Dienst suspendiert

30.7.2014, 12:22 Uhr

Seit vergangenem Freitag laufen die Ermittlungen in Burghausen. Ein Polizist hatte einen flüchtenden Drogendealer erschossen. Eigentlich zielte der Fahnder auf dessen Beine, traf aber den Hinterkopf. Der per Haftbefehl gesuchte Mann wurde dabei so schwer verletzt, dass er noch am Einsatzort starb.

Das Sachgebiet Interne Ermittlungen Südbayern des Landeskriminalamts in München (LKA) arbeitet den Fall nun polizeiintern auf. Am Mittwoch gab es erste Ergebnisse. Mit schlimmen Folgen für den Polizisten: Der Beamte wurde vorläufig vom Dienst suspendiert.

Dies stelle jedoch keine Vorverurteilung dar und sei keine disziplinarrechtliche Maßnahme, teilte das Polizeipräsidium Oberbayern Süd mit. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Verdachts der fahrlässigen Tötung gegen den Mann.

Inzwischen steht zudem fest, dass der 33-jährige Drogendealer nicht bewaffnet war. "Wir wissen nichts von einer Waffe", sagte ein LKA-Sprecher. Er teilte weiter mit, dass sich in unmittelbarer Nähe des Geschehens - der Hinterhof eines Wohnblocks - zum Zeitpunkt der missglückten Festnahme vier Kinder aufgehalten hätten. Ein Schussgutachten solle klären, aus welcher Distanz der Fahnder auf den mutmaßlichen Drogenhändler schoss.

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