Polizist zum Anfassen: Tag vier für Wanderreporterin Birgit
6.8.2018, 21:19 UhrIch finde die Ein-Mann-Wache direkt beim Rathaus. Ein Schild klärt über die Öffnungszeiten auf. Mittagspause ist von zwölf bis halb eins. Nun, ein Mensch muss essen. Helmut Zehns Arbeitsplatz liegt im ersten Stock. Durch Geranien vor den Fenstern blickt er auf Fachwerkhäuser. Als er 1987 in Scheinfeld anfing, gab es im Ort elf Polizeibeamte. Einer nach dem anderen verabschiedete sich in den Ruhestand. Zehn ist der "letzte Bulle" hier, ein freundlicher Mann, der oft "persönlich bekannt" ins Protokoll schreibt.
Einsam? Fühlt er sich nicht. Streifenfahrten? Bei Bedarf kommen die Kollegen aus Neustadt/Aisch. Betriebsferien? Gibt es nicht. Hat Zehn Urlaub, wird er vertreten.
Für Siegfried Archut, Chef der Inspektion Neustadt, ist die Ein-Mann-Wache eine Win-win-Situation: Scheinfeld habe einen "Polizisten zum Anfassen", der Bürgermeister freue sich über die Polizei im Haus und "wir haben Augen und Ohren vor Ort". Geht Zehn in Pension, bleibt die Wache erhalten. Der Mietvertrag läuft bis 2022.
Keine Kommentare
Um selbst einen Kommentar abgeben zu können, müssen Sie sich einloggen oder sich zuvor registrieren.
0/1000 Zeichen