Positive Bilanz: "Freude für alle"-Spender sorgen für Rekord

8.2.2016, 20:13 Uhr
Positive Bilanz:

© Diakonie

Mit eingerechnet ist ein - eher zufällig genau in dieser Zeit eingegangenes- Vermächtnis von 100.000 Euro. Aber auch ohne das Erbe übertrafen die Zuwendungen am Ende das Vorjahresniveau.

In den ersten Wochen hatte es aller­dings gar nicht danach ausgesehen. Noch kurz vor Weihnachten schien es zweifelhaft, ob der Vorjahresstand zu erreichen ist. Kurz vor und auch nach den Festtagen entschlossen sich aber noch einmal erstaunlich viele Leserin­nen und Leser dazu, sich zu beteili­gen.
Den Erfolg verdankt die Aktion ins­gesamt einigen Tausend Spenderin­nen und Spendern - wie viele es genau sind, ließe sich nur mit großem Auf­wand ermitteln. Denn die Namen der einzelnen Unterstützer werden in kei­ner Datei gesammelt erfasst. Und die bloße Zahl der "Haben-Buchungen" wäre auch nicht aussagekräftig, schon weil sich immer wieder Förderer zu mehreren Einzelüberweisungen (mit unterschiedlicher Zweckbindung) ent­schließen.

Die genauen Zahlen: Auf den vier Spendenkonten bei den Sparkassen Nürnberg, Fürth und Erlangen sowie bei der Postbank sind von Anfang November bis 22. Januar 2,579 Millio­nen Euro eingegangen, das Erbe ist, wie erwähnt, in der Summe enthalten.

Hilfe für krebskranken Jungen

Speziell den in täglichen Fallge­schichten, zum Teil beispielhaft ge­schilderten Schicksalen waren 211.500 Euro zugedacht. Große Anteil­nahme fand ganz zum Schluss auch der krebskranke Ostap mit seinen Eltern aus der Westukraine. Der Drei­jährige, der in seiner Heimat nicht zu behandeln war, erhält seit Dezember in der Cnopf’schen Kinderklinik eine Chemotherapie. "Freude für alle" stellte ihn, da er nicht in unserer Regi­on ansässig ist, als Ausnahmefall vor. Dennoch kamen mittlerweile fast 40.000 Euro zusammen, um die auf­wendige Behandlung zu finanzieren.

Die Familie kann aus eigener Kraft nur einen Bruchteil der Kosten auf­bringen. Natürlich haben auch die Spenden für Ostap zum überaus er­freulichen Ergebnis beigetragen, aber selbst ohne sein bewegendes Los hätte sich ein Plus gegenüber 2015 ergeben.
 

Viele Einrichtungen unterstützt

Besonders großzügig zeigten sich die Leserinnen und Leser in guter Tra­dition bei den Aufrufen für die Nürn­berger Straßenambulanz, aber auch die Fürther Wärmestu­be. Diesen und einigen weiteren Einrichtungen kommt eine Schlüssel­funktion bei der nachhal­tigen und verlässlichen Hilfe für Obdachlose zu.
Eine Reihe von größe­ren Spenden wurde - dem Wunsch der Geber entsprechend - direkt an bestimmte Einrichtun­gen weitergeleitet. Dank gebührt so vielen, dass an dieser Stelle nur weni­ge beispielhaft zu erwäh­nen sind. So die Sparkas­sen aus unserem Groß­raum, die alljährlich fast eine halbe Million Über­weisungsvordrucke zur Verfügung stellen.


Oder der Musik- und Gesangverein Frankonia aus Gräfenberg und die Nürnberger Sport­wagencharity- Freunde. Dazu "Einzelkämpfer" wie Stefanie Frieser und Markus M. Deuerlein von entidia, die durch den Verkauf eines stimmungsvollen Golf-Kalenders glat­te 1.000 Euro aufbrachten.
Aus dem Erlös konnten bisher - über die bereits erwähnten Schicksale aus den Reportagen hinaus - knapp 6.700 von Sozialdiensten vorgeschlage­ne Haushalte in unserer Region unter­stützt werden, rund 400 mehr als vor einem Jahr. Von ihnen sind 3600 in Nürnberg ansässig, alle übrigen vertei­len
sich auf die Städte und Landkreise der Region zwischen Forchheim und Treuchtlingen, dem Landkreis Fürth und Neumarkt.

"IBAN" sorgte für kleines Chaos

Im westlichen Mittelfranken läuft parallel zu „Freude für alle“ eine eige­ne Spendenaktion der Fränkischen Landeszeitung. Sie konnte bereits vor einem Monat mit knapp 210.000 Euro ebenfalls ein Rekordergebnis melden.
Weihnachten liegt eine ganze Weile zurück. Aber das Büro der Spenden­aktion hatte auch den ganzen Januar
hindurch noch zu tun und bleibt wei­ter gefordert. Allein das Thema "IBAN" sorgt dafür, dass längst nicht alle Anträge abgearbeitet und laufend Korrekturen und "Nachzügler" zu bewältigen sind.
Ein eigener "Topf" wurde schließ­lich mit dafür gekennzeichneten Spen­den gebildet, die zur Unterstützung von Flüchtlingen beziehungsweise von Initiativen zu deren Betreuung bestimmt sind, etwa zur Anschaffung von Spielen und Lernmaterialien.

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