Rhodos statt Rothsee: Deshalb sollten Franken in den Urlaub

6.8.2015, 06:00 Uhr
Liege an Liege, Schirm an Schirm, wie die Sardinen in der Büchse? Das nun auch nicht. Doch etwas Urlaub tut jedem gut, sagt ein Tourismusexperte.

© dpa Liege an Liege, Schirm an Schirm, wie die Sardinen in der Büchse? Das nun auch nicht. Doch etwas Urlaub tut jedem gut, sagt ein Tourismusexperte.

"Reisen ist eine Phase des Investments in den eigenen Körper und die eigene Seele. Wir benötigen eine Zeit, in der wir über uns selbst und die zentralen Fragen des Lebens nachdenken können", ist Pechlaner überzeugt. Der Tourismus-Professor an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt glaubt deshalb auch, dass klassische Pauschalreisen und oberflächliche Tourismusangebot in Zukunft immer weniger gefragt sein werden. Für immer mehr Menschen steht auf Reisen nicht nur die pure Erholung, sondern vielmehr die Sinnsuche im Vordergrund.

Wichtig für einen gelungenen Urlaub sind vor allem auch Begegnungen, meint Pechlaner – dazu zählen anregende Gespräche mit dem Partner, tolle Unternehmungen mit den Kindern, aber auch, dass man Kontakt zu den Einheimischen und ihrer Lebensweise sucht.

"Man soll auf Reisen ein Stück Leben kennenlernen"

Das ist ohnehin der große Trend im Tourismus: Ob im Hochgebirge oder am Meer – zunehmend wollen sich die Ferienregionen als Lebensräume verkaufen und ihre Besonderheiten hervorheben. Das kann die Käseproduktion in Vorarlberg sein oder Bier und Bratwürste in Franken. "Man soll auf Reisen ein Stück Leben kennenlernen, von dem man sich eine Scheibe für zuhause abschneiden kann", meint Pechlaner.

Zum Start in den Urlaub empfiehlt der Tourismus-Experte ein langsames Hinübergleiten in die Entspannungsphase: "Man sollte sich nicht sofort nach dem letzten Arbeitstag in den Liegestuhl setzen und sich dann einfach zwei Wochen nicht mehr bewegen." Gerade in den ersten Urlaubstagen sollte man noch etwas aktiver sein und die unbekannte Region kennenlernen. Zum Ende hin kann man sich dann nach Herzenslust der Entspannung hingeben.

Eine bisschen im Reiseführer schmökern sollte man durchaus vor dem Urlaub, völlig unbedarft in eine unbekannte Region zu reisen, lehnt Pechlaner ab: „Ein paar Koordinaten muss man schon vorher abstecken.“ Man sollte aber genug Raum lassen, um sich überraschen zu lassen und Entdeckungen zu machen.

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