A6 bei Schwabach: Fahrbahn nicht frei gemacht

22.3.2018, 16:52 Uhr
A6 bei Schwabach: Fahrbahn nicht frei gemacht

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Es war am 18. August vergangenen Jahres, als sich der 31-jährige Sascha S. (Name geändert) aus Roth auf den Weg in Richtung Heilbronn machte. Vor ihm ein 3er BMW. Da dessen Fahrer in der Baustelle für den Kaufmann offensichtlich zu langsam unterwegs war und nicht von der Überholspur auf die rechte Fahrspur wechseln wollte, soll Sacha S. laut Staatsanwältin Monika Memmel dem BMW-Fahrer mehrmals die Lichthupe gegeben und gehupt haben. Zudem soll er über eine Strecke von einem Kilometer so dicht aufgefahren sein, dass der Vordermann nicht einmal mehr die Kühlerhaube des 31-jährigen sehen konnte.

Sascha S., der gegen einen Strafbefehl Einspruch eingelegt hatte "weil es nicht so war", gab zwar zu, den BMW-Fahrer Lichthupe und Hupe gegeben zu haben, doch dann sei er selbst auf die rechte Spur gewechselt. Der Vordermann aber, der sich nicht überholen ließ, habe dann den gesamten Verkehr bis zum Stillstand heruntergebremst und blockiert. Er sei ausgestiegen und habe ihm "durchs offene Fenster eine gelangt."

"Eine gelangt?", fragte die Staatsanwältin. Und der Kaufmann sagte, dass er eine Ohrfeige bekommen habe. Der BMW-Fahrer kassierte deshalb wegen Nötigung, Körperverletzung und Beleidigung einen Strafbefehl über 30 Tagessätze zu je 60 Euro und einen Monat Fahrverbot, was so akzeptiert wurde.

George Andreas, Anwalt von Sascha S. aus Nürnberg, wollte die Angelegenheit für seinen Mandanten glimpflich beenden und schlug dem Gericht eine Einstellung des Verfahrens gegen eine Geldauflage für eine gemeinnützige Organisation vor. "Lichthupe und Hupe werden ja eingeräumt", sagte der Anwalt und fragte, wie man sich denn sonst bemerkbar machen soll, wenn jemand die Fahrspur nicht frei machen will.

Mit dem Einverständnis von Staatsanwältin Monika Memmel folgte Richter Michael Schlögl diesem Ansinnen. 800 Euro muss Sascha S. nun an die DLRG innerhalb von sechs Monaten überweisen, dann ist die Angelegenheit vom Tisch.

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