Ab Kinding fahren Pendler günstiger

KINDING - Pendler aus den Landkreisen Eichstätt, Neumarkt und Roth, die nach Nürnberg fahren wollen, können künftig ab dem Bahnhof Kinding zum Tarif des Verkehrsverbunds Großraum Nürnberg (VGN) fahren.

Diese Nachricht verkündeten bei einem Pressegespräch die beiden Landräte Herbert Eckstein (Roth) und Anton Knapp (Eichstätt) im Beisein der beiden Bürgermeister Rita Böhm (Kinding) und Manfred Preischl (Greding) sowie dem Geschäftsführer des VGN, Jürgen Haasler. „Schon vor Inbetriebnahme der ICE-Neubaustrecke im Dezember 2006 hatten wir gefordert, den Bahnhof Kinding in den VGN zu integrieren“, berichtete Landrat Herbert Eckstein.

„Heute freuen wir uns, das gesteckte Ziel – nach teilweise langen und zähen Verhandlungen – erreicht zu haben, und zwar ohne dass die Aufgabenträger mit Ausgleichsleistungen belastet werden“, so Eckstein weiter. Wie Eckstein betonte, arbeite man schon seit Längerem mit der Region Altmühl-Jura sehr gut zusammen. Diese Aktion sei sozusagen eine solidarische Aktion für die gesamte Region gewesen.

Wie weiter betont wurde, sei dieses Ergebnis durch den neuen Verkehrsvertrag zwischen dem Freistaat Bayern und der DB-Regio zum Regionalverkehr Nürnberg – Ingolstadt – München sowie der Zusage des Bayerischen Wirtschafts- und Verkehrsministerium, den finanziellen Ausgleich zu übernehmen, möglich geworden. Der nach einer europaweiten Ausschreibung geschlossene Vertrag gilt ab Dezember 2016, die Integration des Bahnhofs Kinding, sowie erste Verbesserungen im Verkehrsangebot – zusätzliche Fahrten an den Wochenenden – erfolgen bereits im Dezember dieses Jahres.

„Wir sind der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG), dem Bayerischen Wirtschaftsministerium und dem VGN dankbar, dass der Landkreis Eichstätt und der Naturpark Altmühltal einen verbesserten Anschluss für Berufspendler und Touristen nach Nürnberg erhalten haben“, erklärte der Eichstätter Landrat Anton Knapp.

Dies bestätigte auch Kindings Bürgermeisterin Rita Böhm: „Was lange währt, wird endlich gut! Mit der Integration in den VGN profitieren wir jetzt erst richtig vom Anschluss an das regionale Schienennetz.“ Landrat Knapp fügte hinzu, dass die Erwartungshaltung der Bevölkerung bereits im Vorfeld des Neubaus der Bahnstrecke recht hoch gewesen sei und er froh sei, dass die Integration nunmehr geglückt sei.

Auch der Gredinger Bürgermeister Manfred Preischl zeigte sich erfreut, dass für die rund 60000 Anwohner der Altmühl-Jura-Region durch den Beitritt zum VGN der Arbeitsmarkt in Nürnberg um ein vielfaches attraktiver geworden sei.

Wie der Geschäftsführer des Verkehrsverbunds, Jürgen Haasler erklärte, würden Bahn-Kunden die Vorteile vor allem beim Fahrkartenkauf spüren: Denn die einfache Fahrt von Kinding nach Nürnberg, die heute noch 14,80 Euro kostet, verbilligt sich ab Dezember auf 10,10 Euro. „Ein VGN-Tages-Ticket für zwei Erwachsene und bis zu vier Kinder für Hin- und Rückfahrt kostet gar nur 16,80 Euro“, so Haasler. „Der Preis für ein Jahresabo der DB für Fahrten nach Nürnberg reduziert sich von jetzt 203,40 Euro auf 189,00 Euro monatlich. Zusätzlich gilt dieses dann auch im gesamten Stadtverkehr Nürnberg“, betonte Haasler weiter.

In den Genuss dieser günstigen Fahrpreise würden auch die Fahrgäste im südlichen Landkreis Roth kommen. Sie mussten nämlich bisher auf den VGN-Tarif verzichten – oder den Weg über Allersberg oder Hilpoltstein wählen. Dies freute besonders den Gredinger Bürgermeister Preischl.

Abschließend führte Kindings Bürgermeisterin Rita Böhm noch an, dass die Fahrgastzahlen weit über dem lägen, was zu Beginn des Regionalverkehrs 2006 prognostiziert worden sei. Auch der Parkplatz am Bahnhof Kinding werde baldmöglichst erweitert, um dem erhöhten Bedarf an Stellplätzen gerecht zu werden. „Bahnhofsbau, Regionalverkehr und nun der Beitritt zum VGN sind absolut gerechtfertigt.“