Abwasser fließt nun in die Kläranlage Thalmässing

18.4.2014, 14:47 Uhr
Abwasser fließt nun in die Kläranlage Thalmässing

© Tobias Tschapka

Bisher wurde das Abwasser der rund 100 Einwohner von Reinwarzhofen und der rund 120 von Ruppmannsburg rund 40 Jahre lang in einer kleinen, aus drei Becken bestehenden Anlage gleich neben der alten Straße geklärt. Ebenfalls angeschlossen war der im Sommer gut besuchte und rund zwölf Hektar große Reinwarzhofener „Willy-Brandt-Zeltplatz“ der Jugendorganisation „Die Falken“.

Die wasserrechtliche Erlaubnis für die Anlage wäre 2016 abgelaufen und ohne umfassender Generalsanierung auch nicht mehr verlängert worden. Aufgrund der örtlichen Gegebenheiten wäre eine solche Sanierung aber relativ aufwendig gewesen. So ist unter anderem der dortige Rumpelbach als Vorfluter nur bedingt geeignet, weil er im Bereich der Kläranlage nicht ganzjährig Wasser führt. Außerdem war die Kläranlage Ruppmannsburg vor allem in schneereichen Wintern oft mit dem Fahrzeug nicht erreichbar. So blieb den Klärwärtern auf ihren Kontrollbesuchen oft nichts anders übrig, als sich zu Fuß durch den tiefen Schnee zu den Becken durchzukämpfen.

Der Markt Thalmässing hatte daher beschlossen, die Kläranlage Reinwarzhofen aufzulassen und das Abwasser gesammelt in die Kläranlage Thalmässing einzuleiten. „Aus technischer, ökologischer und wirtschaftlicher Sicht war das der richtige Schritt“, versicherte Bürgermeister Georg Küttinger beim Ortstermin.

Der erste Spatenstich für das Regenrückhaltebecken fand im März vergangenen Jahres statt, für die Ableitung zwei Monate später. Bis auf einige Restarbeiten sind die Bauarbeiten abgeschlossen. Die Gesamtkosten wurden im Dezember 2011 mit knapp über einer Million Euro brutto geschätzt, wobei das Vorhaben vom Freistaat Bayern mit rund 540000 Euro gefördert wird. Bislang sind Baukosten in Höhe von rund 806000 Euro angefallen, die Endabrechnung steht noch aus. Mit der Bauausführung sind die Firma Kreichauf aus Eysölden (Verlegung der Kanalleitungen, Kanalgrabarbeiten und Regenrückhalteteich) sowie die Firma Hirschmann aus Treuchtlingen (Errichtung des Regenrückhaltebeckens) beauftragt.

Derzeit wird überlegt, was mit den drei Becken der alten Reinwarzhofener Kläranlage geschehen soll. Fest steht, dass zunächst noch der Schlamm ausgebaggert und entsorgt werden muss. Danach könnte das Gelände zum Beispiel in ein Biotop oder Waldgebiet umgewandelt werden.

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