Aktionstag in Stauf: Die Landwirtschaft in all ihren Facetten

15.6.2014, 16:33 Uhr
Aktionstag in Stauf: Die Landwirtschaft in all ihren Facetten

© Jürgen Leykamm

Dort begann der Aktionstag unter dem Motto „Landwirt-schaf(f)t Heimat“ mit einem Gottesdienst am Gelände des Landmaschinenherstellers Maschio vor fast 500 Gästen. Das Wortspiel teilten sich dort die beiden Geistlichen in ihren Ausführungen. Der evangelische Pfarrer Rudolf Hackner nahm sich die beiden Begriffe am Anfang und Ende vor, Pater Josef Lienhard von den Eichstätter Salesianern konzentrierte sich auf das „Schaffen“. Was vor seinem schwäbischen Hintergrund auch sehr passend schien, wie er selbst zugestand.

Der Beruf des Landwirts sei der erste, der überhaupt in der Bibel erwähnt werde, hob der Pater die Branche auf ein hohes Podest. Bis heute sorge sie für eine beträchtliche Zahl an Arbeitsplätzen und sei ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Und sie trage ihren Teil dazu bei, die Heimat zu erhalten, worauf Hackner wiederum hinwies. Der Pfarrer nutzte die Gelegenheit auch, um anhand eines großen Panoramabildes auf die Schönheit eben jener Heimat zu verweisen — und darauf, dass es damit vorbei sein könnte, wenn sie von der Bundesstraße namens B 131n einmal zerschnitten werden würde. Mit vereinten Kräften gelte es diese Heimat zu erhalten. Selbiger Begriff stehe aber auch für positive Gefühle, weswegen man gerade heute eben auch allen Grund zum Feiern habe, ließ Hackner durchblicken.

Nach den Posaunenchorklängen, mit denen der Gottesdienst beendet wurde, begrüßten der Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbandes, Thomas Schmidt sowie Kreisbäuerin Annette Götz zahlreiche Ehrengäste. Die gesamte Festgemeinde nahm Peter Faltner, Geschäftsführer für Maschio in Deutschland, in den Fokus, als er ausrief: „Ich finde es richtig klasse, dass die Hütte heute so voll ist!“ Obwohl in der Bundesrepublik jeder neunte Arbeitsplatz direkt oder indirekt in Verbindung mit der Landwirtschaft stehe, werde diese vor allem in der städtischen Bevölkerung „mächtig unterschätzt und unterbewertet“.

Den Landrat nahm er da freilich aus, auch wenn sich dieser in den 18 Jahren seit der Firmengründung in Thalmässing dort habe nicht blicken lassen. Herbert Eckstein konterte geschickt in seinem Grußwort. Das Ausbleiben sei ein Zeichen dafür, dass hier „alles hervorragend läuft.“ Er bekräftigte allerdings Faltners Einschätzung im Generellen. In den Köpfen vieler sei immer noch das Bild einer landwirtschaftlichen Idylle eingeprägt. Auf der anderen Seite aber würden die Fahrzeuge immer größer, damit die Bauern auch unternehmerisch effektiv arbeiten könnten. Eckstein verschwieg auch nicht, dass zu dieser Entwicklung der Verbraucher selbst beitrage, der zwar in Umfragen hochwertige und regionale Lebensmittel bevorzuge, sich an der Ladentheke aber dann oft als Pfennigfuchser erweise. Hier brauche es „Wahrheit und Klarheit“, so der Landrat.

Kürzer hielt sich in seinem Grußwort der gastgebende Bürgermeister Georg Küttinger, der allen Beteiligten gutes Gelingen wünschte und sich bei ihnen für ihre Engagement bedankte. Sein Amtsvorgänger Ernst Schuster, der einst mit dafür sorgte, dass sich Maschio hier ansiedelte, verwies in seiner jetzigen Funktion als Bezirksrat auf die Rolle des Bezirks, die dieser etwa bezüglich des landwirtschaftlichen Bildungszentrums in Triesdorf spiele, das für zahlreiche junge Menschen im Landkreis den Weg in die Agrarbranche ebnete.

Lust darauf machte auch der „Tag der Landwirtschaft“ selbst mit zahlreichen Aktionen. Die Buben und Mädchen etwa konnten bei einem Tretschlepper-Parcours mit kleinen Maschinen ihre Runden drehen, während sich die Eltern die großen Gerätschaften nebenan ansahen. Beim Imker gab es Wissenswertes über die Biene als wertvollen Helfer der Landwirtschaft zu erfahren.

Auch auf der Suche nach Direktvermarktern konnte man fündig werden. Bauernverband und Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten waren ebenso vertreten und der Bund Naturschutz lud zu „Biberrundfahrten“ ein. Auch in Alfershausen und Stetten gab es rege Resonanz zu verzeichnen. Am Ende waren es mehrere tausend Besucher, die sich am „Tag der Landwirtschaft“ im Land um Stauf ein positives Bild von dieser machten.

 

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