Alarm in der Klinik

10.2.2013, 19:16 Uhr
Alarm in der Klinik

© FFW Roth

Ein 92-jähriger Patient der Kreisklinik Roth erschrak, als am Samstagabend, gegen 23Uhr, aus seinem TV-Gerät in seinem Zimmer Flammen züngelten, während er fern sah. Das von ihm sofort alarmierte Krankenhauspersonal reagierte un-verzüglich, brachte den Mann aus dem Zimmer, schloss die Zimmertür und evakuierte auch zehn weitere Patienten aus den benachbarten Räumen.

Die kurz darauf eintreffende Feuerwehr Roth mit 50 Personen konnte den Brand dann schnell löschen. Im Zimmer verbrannte zwar nur der Fernseher, aber durch die starke Rauchentwicklung entstand am Inventar laut Polizeiangaben Sachschaden in Höhe von etwa 100000 Euro.

Beim Einsatz zugute kam der örtlichen Wehr ein sogenannter Rauchvorhang für überbreite Türen, der ihr erst im November vorigen Jahres von der Klinik überreicht worden war — auf Anregung der Rother Feuerwehr. „Dadurch drangen keine gefährlichen Branddämpfe mehr in den Flur und in andere Zimmer“, sagte Feuerwehrkommandant Werner Weigel. Ein von der Wehr zudem eingesetzter Überdrucklüfter drückte den Rauch durch das geöffnete Fenster des Zimmers. So gelang es, den völlig verqualmten Raum auf kürzeste Zeit rauchfrei zu machen.

Die evakuierten Patienten konnten alle in anderen Abteilungen der Kreisklinik untergebracht werden, da zum Zeitpunkt genügend Bettenkapazität bestand. Patienten und Pflegepersonal trugen nach ersten Erkenntnissen durch das Ereignis keine Beeinträchtigungen davon, blieben jedoch zunächst wegen möglicher Rauchvergiftung unter ärztlicher Aufsicht. Lediglich eine Krankenschwester kam wegen Rauchvergiftung vorübergehend in die Intensivstation. Sie konnte aber am Tag darauf wieder entlassen werden.

Für den Fall der Fälle waren neben vier Notärzten und acht Rettungswagen des vorgehaltenen Rettungsdienstes insgesamt knapp 40 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer - unter anderem aus Abenberg, Georgens-gmünd, Hilpoltstein, Roth, Pleinfeld und Schwabach — im Einsatz. Zur Unterstützung des Rettungsdienstes wurden auch zahlreiche ehrenamtliche Einheiten des BRK Kreisverbandes Südfranken alarmiert. Innerhalb weniger Minuten war eine Vielzahl an ehrenamtlichen Rotkreuzlern der Schnelleinsatzgruppen vor Ort, da sich ein Teil der Helferinnen und Helfer anlässlich der traditionellen Faschingsfeier der Rother BRK Bereitschaft bei der Alarmierung bereits im nahen Rotkreuz-Zentrum aufhielten.

Nachdem gestern früh eine dreiköpfige Putzkolonne anrückte, hätte die Station 7 bis auf das betreffende Patientenzimmer „eigentlich wieder belegt werden können“, erklärte gestern Klinikvorstand Werner Rupp. „Brandgeruch ist keiner mehr wahrnehmbar“.

Die Wiederbelegung konnte jedoch noch nicht erfolgen, weil die Brandmeldeanlage außer Betrieb ist. „Sie wird erst im Laufe des heutigen Tages von einem Techniker wieder in Betrieb genommen.

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