Allersberg: Bauhof zieht um

9.9.2014, 17:36 Uhr
Allersberg: Bauhof zieht um

© Foto: Beate Windisch

„Eines Tages kracht alles zusammen“. Bauhofleiter Klaus Scheiber fand deutliche Worte beim Besuch des Marktgemeinderats auf dem sanierungsbedürftigen Bauhof. Das Gremium wollte sich – wie bereits einen Monat zuvor der Bauausschuss – ein Bild vom Zustand der Gebäude und Lagerflächen machen und erfuhr nun so einiges über kaputte Dächer, feuchte Wände, kaputte Türen, fehlende Duschen im Personalbereich und das Salzlager, das aus statischen Gründen bereits abgerissen werden musste.

Dass die Marktgemeinde investieren muss, steht außer Frage. Doch in was? Sollen die zum Teil rund 50 Jahre alten Gebäude saniert oder durch Neubauten ersetzt werden? Und sollen die neuen Gebäude dann am alten Standort stehen oder doch woanders? Rund 6000 Quadratmeter werden derzeit an der Polsdorfer Straße vom Bauhof genutzt. Platz genug wäre also. Allerdings fließt die Kleine Roth mitten durch das Bauhof-Gelände. Wird neu gebaut, könnte dies zum Problem werden. So verwies Bauamts-Leiter Stefan Ott nach dem Ortstermin in der Sitzung im Gilardihaus auf die 15 Meter Sperrzone zum Wasser hin, in der nicht gebaut werden dürfe.

Das Bauamt hat daher auf dem Papier die einzelnen Module für Fahrzeughalle, Lagerhalle, Salzhalle, Werkstätten sowie Verwaltungs- und Personalräume vom alten auf das neue Gelände zwischen Neumarkter Straße und Spitalwald versetzt. Und dort „würde es funktionieren“, erklärte Ott. Für die Verwaltung hätte der neue Standort für den Bauhof noch weitere Vorteile: Der Neubau der Gebäude ist schrittweise umsetzbar. Es gibt keine Probleme mit dem benachbarten Busunternehmen. Und auch eine spätere Erweiterung ist möglich. Nicht zuletzt ist der Bebauungsplan bereits rechtskräftig, „wir haben also bereits Baurecht“, so Bürgermeister Böckeler.

Dem Bau der neuen Salzhalle hatte der Bauausschuss bereits im August zugestimmt. 250 000 Euro hat die Marktgemeinde heuer dafür im Haushalt eingestellt. So viel Geld wird wahrscheinlich aber gar nicht gebraucht. Die neue Halle in Holzbauweise und mit Platz für 400 Tonnen Streusalz kostet rund 118 000 Euro netto (140 000 Euro brutto). Im nächsten Jahr, kündigte Böckeler an, müssen im Haushalt dann aber 500 000 Euro für den Neubau au der anderen Bauhof-Gebäude eingeplant werden.

Am Ende zeigte sich der Marktgemeinderat mit den Plänen einverstanden und stimmte mehrheitlich dem Umzug des Bauhofs zu. Lediglich Walter Penkert vom Allersberger Bürgerforum (ABF) bezweifelte, ob die 15 Meter Sperrzone zum Bach auch wirklich eingehalten werden müsste, und votierte dafür, den alten Standort beizubehalten.

Eine Diskussion am Rande gab es über die Frage, was eigentlich alles im Bauhof gelagert werden sollte. Im neuen Bauhof sei kein Platz mehr für die Gerätschaften der Vereine, hatte Heide Stimpfle (SPD) schon bei einem Ortstermin angemahnt. Doch vieles, was zum Beispiel mit dem Fasching und dem Faschingszug zu tun habe, sei bereits raus, versicherte der Bürgermeister und versprach: „Wir bauen nur für unsere Zwecke“.

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