Allersberg: Sterne und Bausteine für die Freundschaft zu Saint Céré

31.7.2014, 18:39 Uhr
Allersberg: Sterne und Bausteine für die Freundschaft zu Saint Céré

© Foto: Reinhold Mücke

Als eine gute Tradition bezeichnete Pfarrer Peter Tontarra beim Gottesdienst in der Maria Himmelfahrt-Kirche die regelmäßig alle zwei Jahre stattfindenden Besuche in Allersberg und Saint Céré. Abbé Paul Gibrat habe Unmögliches möglich gemacht und mit den Fahrten die verfeindeten Völker Deutschland und Frankreich einander näher gebracht, getragen vom christlichen Glauben, eine Brücke der Verständigung, der Aussöhnung und des Friedens zwischen den beiden Ländern zu schlagen. Nun liege es an der Jugend, diese Aufgabe zu übernehmen. Tontarra mahnte aber auch die Politiker. Wenn es stimme, dass die Jugend die Zukunft sei, wie von der Politik immer wieder beteuert werde, dann müsste für die Jugendlichen in Frankreich und Deutschland auch mehr getan werden.

Bei dem Festessen aller französischer Teilnehmer und der deutschen Gastgeber auf dem Saint-Céré-Platz, auf dem von Mitgliedern des Freundeskreises Saint Céré unter Mithilfe von Franzosen drei lange Tafeln aufgebaut waren, drehte sich erneut alles um die Jugend und natürlich um die Spenden für den Förderverein Gilardi-Anwesen. Besonders stolz sei man auf die große Zahl der Jugendlichen, waren sich bei den Ansprachen Markus Zurwesten als Leiter des Freundeskreises in Allersberg und Thierry Cassan als Präsident des Partnerschaftskomitees in Saint Céré einig. Das Gleichgewicht der Generationen in der Partnerschaftsarbeit sei wichtig, betonte Zurwesten und wollte auch das Andenken an Abbé Gibrat, der heute gerne mitgefeiert hätte, aufrechterhalten wissen. Gemeinsam feiern heiße auch Grenzen überwinden zwischen Frankreich und Deutschland und für ganz Europa. Die Städtepartnerschaften seien Grundlage für ein Leben in Frieden und Freiheit, zeigte sich Zurwesten überzeugt und ermunterte die Jugend, an dem Projekt weiterzuarbeiten.

Zurwesten dankte ebenso wie Thierry Cassan den Gastgeberfamilien, denn nur so könne die Partnerschaftsarbeit aufrechterhalten werden. Gemeinsam wolle man die Geschichte der Partnerschaft fortschreiben, sagte er und blickte bereits auf 2015. Dann werden beide Kommunen die 30-jährige Wiederkehr der Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunden feiern. Dazu soll in beiden Kommunen ein Fest organisiert werden. Nach der Rückkehr nach Saint Céré will das Partnerschaftskomitee bereits mit den Vorbereitungen dafür beginnen.

Dass die Partnerschaft wirklich lebe, hatte Bürgermeister Bernhard Böckeler den Ansprachen entnommen. Sprachlos sei man gewesen über die großartigen Spenden für die Sanierung des Gilardi-Anwesens, betonte er als Vorsitzender des Gilardi-Fördervereins.

Zusammen mit seiner Stellvertreterin Margarete Farsbotter überreichte er beiden Organisationen eine Urkunde über den „Riesen-Baustein“, wie es Farsbotter formulierte. „Pierre de construction Gilardi-Anwesen“ heißt es darauf in französischer Sprache und „Merci à comitè de jumelage de St. Céré“.

Aber auch Filigransterne hatte sie dabei, wie sie früher in der Gilardischen Fabrik hergestellt wurden und heute noch alljährlich vom Förderverein zum Weihnachtsmarkt produziert und verkauft werden.

Josie Grasset und Ghislaine Orliac als Initiatorinnen der Geldsammlung in der Partnerstadt sowie Thierry Cassan und Markus Zurwesten erhielten jeweils eine Tüte dieses Christbaumschmucks. Außerdem wurde ein kleiner Ginkgobaum überreicht, der in Saint Céré möglichst auf einem öffentlichen Platz gepflanzt werden soll.

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