Allersberger Gemeinderat verabschiedet Böckeler

26.7.2017, 11:00 Uhr
Allersberger Gemeinderat verabschiedet Böckeler

© Foto: wi

Als Bürgermeister hat man viel um die Ohren und abends wird es gerne mal spät. Dann braucht man daheim etwas, um zur Ruhe zu kommen. Ihr Mann Bernhard, so verriet Margit Böckeler den Markträten, sei dann in die Küche gegangen und habe angefangen, die Spülmaschine auszuräumen. Und wenn sie gesagt habe, er müsse das nicht, "dann hat er geantwortet: Lass mich, das tut mir gut".

In Zukunft wird Bernhard Böckeler nicht mehr ganz so oft ganz so spät nach Hause kommen. Am Freitag, 4. August, wird er wie berichtet im Allersberger Rathaus nach 24 Amtsjahren seinen Bürgermeister-Schreibtisch räumen und Platz machen für seinen Nachfolger Daniel Horndasch.

Amtszeit begann mit der Zahl 52

1993 hatte sich der seinerzeit 37-Jährige in der Stichwahl durchgesetzt, wenn auch "mit 52 Prozent ziemlich knapp", wie Bernhard Böckelers Stellvertreter Thomas Schönfeld erklärte. Gemeinsam mit 3. Bürgermeister Oskar Schöll ließ Schönfeld die 24-jährige Amtszeit Revue passieren. Beide erinnerten unter anderem an die Eröffnung des Regionalbahnhofs, die Diskussionen um die Bürgerbegegnungsstätte, den Bau der Umgehungsstraße, die Sanierung des Torturms, an den Neubau des Kreisverkehrs an der Autobahn und die Umgestaltung des St.-Céré-Platzes. Baugebiete seien entstanden, Kinderkrippen gebaut und die Kleine Roth renaturiert worden. Die TSV-Rothseehalle wurde eingeweiht, das Gilardi-Anwesen gekauft und das Wasserwerk gebaut. Außerdem wurde das Bürgerfest ins Leben gerufen und die Kirchweih locke auch viele Besucher an.

In all den Jahren habe Böckeler in seinem Amt als Bürgermeister mehr gesehen als die Aufgabe eines Verwalters, dankten Schöll und Schönfeld dem scheidenden Amtsinhaber. Er habe gestalten wollen und dafür "gestritten, geworben und gekämpft". Böckeler sei ein Bürgermeister für alle gewesen, seine Bürotür habe jedem offen gestanden, und auch die Kollegen im Rathaus hätten stets von einem "sehr guten Miteinander" gesprochen. "Du hast die Marktgemeinde maßgeblich gestaltet, und dafür unser herzlicher Dank", so Oskar Schöll.

Bis 2020 im Kreisrat

Der so Gelobte gab den Dank umgehend wieder zurück. Sein Motto "Miteinander hat Zukunft" habe er in all den Jahren gelebt und dabei viel Unterstützung durch die Bürger erfahren. Gemeinsam sei es gelungen, die Marktgemeinde stetig positiv zu entwickeln. Man habe stets versucht, sich mit Verständnis und Rücksicht zu begegnen, "dies ist die Basis für ein gedeihliches Zusammenwirken".

Nun geht Bernhard Böckeler in den Ruhestand, wenn auch nur in Teilzeit. Bis 2020 sitzt er noch im Kreistag, außerdem bleibt er Vorsitzender des Fördervereins Gilardi-Anwesen. Mehr Zeit für Hobbys wird aber dennoch drin sein. Und weil das Ehepaar Böckeler sehr gerne auf Reisen geht, gab es vom Marktgemeinderat als Abschiedsgeschenk neben einem Blumenstrauß für jeden auch noch einen Reisegutschein.

Und außerdem eine Überraschung. Kurz vor der kleinen Abschiedsfeier, zu der Böckeler nach der Sitzung ins Obergeschoss des Gilardi-Hauses eingeladen hatte, durfte sich der 61-Jährige ins Goldene Buch von Allersberg eintragen und nutzte dies dafür, sich noch einmal für 24 spannende Jahre im Dienste der Marktgemeinde zu bedanken.

Keine Kommentare