An den Autobahnbrücken nagt der Zahn der Zeit

20.11.2015, 17:32 Uhr
An den Autobahnbrücken nagt der Zahn der Zeit

© Foto: Reinhold Mücke

Die Planung für das Vorhaben soll im kommenden Jahr konkretisiert und abgeschlossen werden, um dann in das Planfeststellungsverfahren zu gehen, wo dann auch eine Beteiligung des Marktes und auch der Bürger erfolgen wird.

Im Rahmen eines Bauwerkertüchtigungsprogrammes sollen die alten Brücken abgebrochen und durch neue Bauwerke ersetzt werden. Dabei ist geplant, so stellte es Bauoberrat Markus Bindnagel von der Autobahndirektion den Ausschussmitgliedern vor, zunächst die Richtung Nürnberg zu sperren und die Baumaßnahmen durchzuführen, 2018 soll dann die Richtung München folgen.

Probleme mit den Brückenbauwerken gebe es in ganz Deutschland, sagte Bindnagel. Infolge von Nutzungsänderungen und geänderten Lastannahmen reiche die Statik der Brücken nicht mehr aus, die ja zum Großteil, zumindest im Bereich der beiden ursprünglichen Fahrbahnen, mittlerweile ein Alter von rund 80 Jahren aufweisen. Nun sollen die Bauwerke auf einen aktuellen Stand der Technik gebracht werden.

Acht Brückenbauwerke befinden sich im Bereich der Marktgemeinde: im Norden beginnend sind dies die Unterführungen westlich von Altenfelden mit der früheren Kreisstraße, weiter nach Süden die so genannte Heubrücke mit der Durchführung eines Feld- und Waldweges und die Unterführung für die Staatsstraße westlich von Allersberg.

Weiter nach Süden folgen dann die Brücke über die Kleine Roth und den Weg in Richtung Appelhof, die Unterführung der Gemeindestraße von und in Richtung Eulenhof sowie die Unterführung des Silbergrabens mit Feldweg. Bei Göggelsbuch befinden sich die beiden weiteren Brücken, die Unterquerung in Richtung Eulensee sowie für die Unterführung der Kreisstraße in Richtung Lampersdorf und Ebenried.

Verbindungen total gesperrt

Im Wesentlichen sind bei den Brückenerneuerungen meist die bisherigen Ausmaße vorgesehen. Lediglich bei der Heubrücke und der für den Silbergraben sollen für die bisherigen bogenförmigen Unterquerungen künftig normale Rahmendurchlässe gebaut werden. Während der Bauzeiten müssen, mit Ausnahme der Brücken bei Altenfelden, westlich von Allersberg und für die Kreisstraße bei Göggelsbuch die Verbindungen total gesperrt werden. Die Ausschussmitglieder wollten sich nicht mit allem zufriedengeben. Bei der Unterführung bei Altenfelden meldete Bürgermeister Bernhard Böckeler eine Verbreiterung an, bei der zwei Fahrbahnen und der Geh- und Radweg zum Regionalbahnhof nebeneinander möglich seien. Allerdings müssen dann vom Markt bei solchen Wünschen auch die Mehrkosten getragen werden nach den Kreuzungsrichtlinien, wie Bindnagel deutlich machte.

Und die wurde bei der Brücke Altenfelden schon einmal grob durchgerechnet. 720 000 Euro würden sich als Anteil des Marktes dabei errechnen, gab Bindnagel bekannt, worauf allerdings mit einem staatlichen Zuschuss gerechnet werden kann, sodass für den Markt rund 250 000 Euro übrig bleiben würden.

Das Gleiche würde sich bei der Brücke der Rother Straße ergeben und auch in Göggelsbuch für die Querung der Kreisstraße und des dortigen Radweges. Allerdings wäre dabei nicht der Markt der beteiligten Kostenträger, sondern für die Staatsstraße Rother Straße der Freistaat Bayern und in Göggelsbuch der Landkreis für die Kreisstraße. Der Bürgermeister hofft, dass auch in diesen Fällen die Straßenbaulastträger die Zeichen der Zeit erkennen und ebenso eine Verbreiterung der lichten Breite bestellen werden. Problem ist aber bei den meisten Brücken die lichte Höhe, die teilweise nicht einmal vier Meter erreicht. Heute habe man deutlich höhere LKW, meldete sich Walter Penkert (ABF) zu Wort, was berücksichtigt werden müsse. Denn schließlich dürfe nicht vergessen werden, dass die jetzigen Höhen meist aus der Zeit der 1930er Jahre stammen.

Die Fahrbahn erhöhen

Auch der 2. Bürgermeister Thomas Schönfeld (CSU) hieb in diese Kerbe und meinte, wenn schon die Fahrbahn gleichzeitig in Stand gesetzt werde, könnte man die Autobahn auch erhöhen, sodass für die Unterführungen größere Höhen erreicht werden könnten. Eine Zusage für höhere Unterführungen erhielten die Ausschussmitglieder allerdings nicht. Aber den Vertretern der Autobahndirektion wollten die Markträte dies schon auf den Weg mitgeben.

Angesprochen wurden noch die vorgesehenen Baustelleneinrichtungen für die Brückenneubauten und der Baustellenverkehr. Nur teilweise kann dieser über die Autobahn selbst erfolgen, vielfach müssen Gemeindestraßen und öffentliche Wege, teilweise sogar Privatgrundstücke dafür in Anspruch genommen werden.

„Während der Bauzeit sind viele Straßen und Wege betroffen“, räumte Bindnagel ein und sagte vor und nach den Bauarbeiten Beweissicherungen dafür zu.

Keine Kommentare