Anton-Seitz-Mittelschule Roth feiert Geburtstag

22.10.2014, 16:29 Uhr
30 Jahre ist die Anton-Seitz-Mittelschule Roth alt geworden. Bei der Geburtstagsfeier stand der Wunsch nach mehr Raum im Vordergrund, aber Rektor Gerhard Englisch (re.) ist auch stolz auf das Erreichte und die gute Atmosphäre.

© Manfred Klier 30 Jahre ist die Anton-Seitz-Mittelschule Roth alt geworden. Bei der Geburtstagsfeier stand der Wunsch nach mehr Raum im Vordergrund, aber Rektor Gerhard Englisch (re.) ist auch stolz auf das Erreichte und die gute Atmosphäre.

Claus Raumberger sorgte mit der Lehrerhaus-Musik, sie hat hier „auf Lebenszeit“ einen Proberaum, für den musikalischen Auftakt. Dann begrüßte Rektor Gerhard Englisch die Geburtstagsgäste aus Politik, Schule und Kirche sowie aus Betrieben, Sparkasse, Arbeitskreis SchuleWirtschaft, Rotary- und Lionsclub. Englisch kündigte für den 10. Juli ein Schulfest für die gesamte Schulfamilie an.

Nachdem die „RoseS“ unter der Leitung von Gerald Klimanek mit rhythmusbetonten Songs auftraten, überbrachte die stellvertretende Landrätin Dr. Hannedore Nowotny die guten Wünsche des Landkreises. Die Anton Seitz Mittelschule habe in den 30 Jahren viel erreicht und vielen Kindern den Weg gewiesen. Ihr Dank galt den Lehrkräften für engagierten Einsatz.

Bürgermeister Ralph Edelhäußer erinnerte sich an die Zeit, da an der Stelle ein Bolzplatz war. Jetzt stehe hier ein zukunftsweisendes Unternehmen. Ein Dankeschön galt den Lehrkräften. Immer wieder wurde die Erweiterung für die aus allen Nähten platzende Schule angesprochen. Den Anbau versprach Edelhäußer und fügte hinzu: „Der Bürgermeister will nicht immer von Herrn Englisch genervt werden!“ Das Auswahlverfahren für den Neubau sei bereits nach Luxemburg geschickt worden. Man rechne im Januar mit Ergebnissen. Edelhäußer: „Wir stehen alle hinter diesem Projekt!“

„Put a little love in your heart“, empfahl die siebte Klasse  von Petra Piccu, bevor Schulamtsdirektor Karlheinz Pfahler betonte, die Schule zähle zu den größten im Landkreis. Nicht nur Fachwissen werde hier vermittelt, sondern es gelte der Wahlspruch: „Meine Freiheit hört da auf, wo die Freiheit des anderen eingeschränkt wird.“ Es sei eine Schule, die auf Kooperation setze. Leistung und gesellschaftliche Werte seien zentrale Ziele. Drei Lehrpläne habe man bisher umgesetzt, ein vierter stehe vor der Tür. M-Zug, offene und gebundene Ganztagsklassen, Projektprüfung, Partnerschaften mit Firmen und viele weitere Aufgaben habe man bewältigt. Er hoffe, dass die Raumnot bald kein Problem mehr sei. Aber nicht nur das Haus, sondern vor allem die Menschen darin seien wichtig.

Eine ökumenische Rede hielten Pfarrer Joachim Klenk von der evangelischen Kirche und sein katholischer Kollege Pfarrer Dr. Christian Löhr. Ausdrücklich wandte er sich an die Lehrkräfte: „Ich ziehe meinen Hut vor allen, die hier unterrichten!“ Pfarrer Klenk stellte für 2015 einen Fairnesspreis in Aussicht.

Melanie Schilha gratulierte im Namen des Elternbeirats. Die Schule habe bisher schon „superflexibel“ auf Anforderungen reagiert und soziale Kompetenzen entwickelt. Trotzdem solle man darüber nachdenken, wie man die Lehrkräfte weiter unterstützen könne.

Die Schülersprecher Jessika Berger, Giuseppe Ruggieri und Mert Yaprak fragten: „Was schätzen wir an unserer Schule?“ Ihre Antwort: Das große Angebot, das gute Lehrer-Schüler-Verhältnis und dass die Lehrkräfte immer ein offenes Ohr haben. Auch die Schülerinnen und Schüler warten sehnsüchtig auf räumliche Verbesserungen.

Die Vorsitzende des Personalrats, Renate Raumberger, war vor 30 Jahren „sauer“, dass sie ausgerechnet an diese Schule versetzt worden war. Die Geräuschkulisse dauere von Schulbeginn bis 17 Uhr abends. Es gebe keinen Rückzugsraum, das Lehrerzimmer sei voll. „Aber was hält mich?“, fragte sie. Eine ganze Menge: Das Miteinander sei geprägt von Respekt für den anderen und seine Ideen, Konflikte würden im Gespräch gelöst, auch wenn dafür zusätzliche Konferenzen nötig werden, die Fürsorge füreinander zeige sich auch in Kleinigkeiten. Ihr Fazit: „Hier bin ich arbeitsmäßig daheim.“

Statt einer Festrede ließen Englisch und Konrektor Reindl die 30 Jahre in einer Präsentation Revue passieren. 1978 hatte der Stadtrat den Bau einer neuen Hauptschule mit Mehrzweckhalle beschlossen. Der Baubeginn war für 1982 mit Baukosten von 20 Millionen Mark geplant. 1984 zogen dann 324 Schüler in zwölf Klassen mit 25 Lehrkräften in die „Teilhauptschule II an der Nürnberger Straße“ ein. Zum Vergleich: Heute sind es 469 Schüler, die in 22 Klassen von 56 Lehrkräften in 15 Räumen unterrichtet werden. Die Raumnot ist so groß, dass vier Klassen in Containern unterrichtet werden und zwei Klassen in die benachbarte Grundschule am Nordring ausgelagert wurden.

Seit 2001 trägt die Schule den Namen des Malers und Ehrenbürgers Anton Seitz. Wie setzt die Schule den Verfassungsauftrag um, dass Schulen nicht nur Wissen vermitteln, sondern auch Herz und Charakter bilden sollen? Das geschieht mit einer Fülle von Angeboten und Aktivitäten: mit Angeboten zur Berufsorientierung, Kunst-, Theater- und Tanzprojekten, Schulband, Sportangeboten (Fußball, Basketball), Schülerlotsen, Schülermitverwaltung, Streitschlichtern, Paten, Sozial- und Medienkompetenz, politischer Bildung, Motivationstraining, Sozialarbeit, Kooperationen mit Betrieben und Vereinen. Eine Übergangsklasse ist geplant. Alle hoffen auf ein baldiges Ende der Raumnot.

„Wir können alle auf das Erreichte stolz sein“, resümierte Englisch, „auch auf das, was wir noch erreichen wollen. Jeder hat seinen Teil dazu beigetragen, und das soll so bleiben.“

 

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