Anton-Seitz-Schule Roth: Bescherung wie zu Weihnachten

26.7.2018, 06:00 Uhr
Anton-Seitz-Schule Roth: Bescherung wie zu Weihnachten

© Fotos: Carola Scherbel

Der Weg bis zur feierlichen Einweihung des dreistöckigen Gebäudes mit lichtem Innenhof hatte sich aber schon über mehrere Weihnachten hingezogen – ohne Bescherung, aber mit drängender Raumnot. Sowohl Bürgermeister Ralph Edelhäußer als auch Schulleiter Englisch erinnerten an Platzprobleme und Entscheidungsnöte, bis der Beschluss für den Neubau endlich fiel.

Englischs Schüler mussten da schon lange in Containern lernen, weil zu wenig Platz im Schulhaus war. Und der Stadtrat wollte die Raumnot zunächst mit einem Schultausch lösen: Die Grundschule Nordring sollte umziehen und ihr Haus an die Mittelschule abtreten.

Anton-Seitz-Schule Roth: Bescherung wie zu Weihnachten

Doch mit dem griffigen Slogan "kurze Beine, kurze Wege" und einer kinderreichen Stadtratssitzung wehrten sich Eltern und Schüler erfolgreich gegen den Verlegungsplan. Mit Hilfe einer Machbarkeitsstudie entschloss sich der Stadtrat im Juli 2014 dann zum Anbau mit neuer Freisportanlage und damit dem teuersten Einzelbauprojekt der Stadt überhaupt.

Der Bau, der mit seinen drei Schenkeln einen großzügigen Innenhof zum bestehenden Schulgebäude bildet, hat dann 10,15 Millionen Euro gekostet (2,5 Millionen davon vom Staat). Damit sei der Kostenrahmen ziemlich genau eingehalten worden, berichtete Edelhäußer. Eine kleine Erhöhung des Budgets war allerdings nötig, weil im Boden Schadstoffe gefunden wurden, die teuer entsorgt werden mussten.

Auch der Zeitplan wurde gelobt: Andreas Baum vom Nürnberger Büro Baum Kappler, das den Bau mit Frank Jakobs (djb Architekten, Erlangen) plante, erinnerte sich gut, dass er den Bauantrag am 5. November 2015 beim Landratsamt einreichte — am 28. Dezember lag schon die Genehmigung vor. "Trotz der Weihnachtsfeiertage!"

Von da an wurde mehrfach gefeiert, wenn auch nie zur Weihnachts- und Bescherungszeit: Der Rohbau startete zum Sommerferienbeginn 2016, im Oktober wurde der Grundstein gelegt, im Juni 2017 Richtfest gefeiert, und jetzt wurde eingeweiht. Ein echtes Fest mit allen Schülerinnen und Schülern steigt im nächsten Schuljahr.

Die offizielle Einweihung schauten sich erst einmal nur die Schüler der fünften und der achten Ganztagsklasse an, die dann auch freudestrahlend die erste Hausführung mitmachten — die war ihnen deutlich wichtiger als der Einweihungs-Imbiss vom Grill.

Für sie ist der Anbau ja auch hauptsächlich konzipiert. Immerhin 25 Planungs- und Beratungsteams, 37 Baufirmen haben an dem Haus mit 20 Räumen gearbeitet, die die Fünft- bis Zehntklässler ab September nutzen können. Die Ganztagsklassen erhalten flexible Klassenräume, die mit variablen Wänden verbunden oder getrennt werden können. Zeichen- und Physiksaal, eine Lernwerkstatt, Küche, Speisesaal und Aufenthaltsräume haben Platz im barrierefreien Gebäude. Und im Innenhof wird sicher auch mal "ordentlich gefeiert", freute sich der Rektor und bedankte sich besonders dafür, dass die Schule bei den Planungen gehört wurde und mitbestimmen durfte.

"Ein gutes Haus mit zugewandter Atmosphäre" wünschten Diakon Heinrich Hofbeck und Pfarrer Joachim Klenk als Kirchenvertreter Schülern und Lehrern. Es solle einen "Schutzraum bieten für Gedanken" und ein "Lebens- und Denkraum" sein.

Dass der Weg bis zum fertigen guten Haus sich schon "hingezogen" hat, daran erinnerte sich auch Dr. Hannedore Nowotny lebhaft. Denn sie grüßte nicht nur als stellvertretende Landrätin, sondern hatte auch als Rother Stadträtin den Weg von Entscheidungen, Planungen und Bauzeit miterlebt. "Aber jetzt ist alles gut, und wir freuen uns sehr darüber."

Geschenke wurden bei der Gelegenheit auch überreicht: Der Schulleiter erhielt den überdimensionalen Holzschlüssel und ein buntes Segenskreuz, für die Schüler hatten die Architekten einen Kicker mitgebracht. Der wird sicher sofort eingeweiht.

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