Anton-Seitz-Schule Roth: Zum Schuljahresende wird nochmal richtig Gas gegeben

20.7.2018, 06:00 Uhr
Anton-Seitz-Schule Roth: Zum Schuljahresende wird nochmal richtig Gas gegeben

© Foto: Scherbel

Bis dahin ist allerdings schon noch einiges zu tun. Nach dem Reinigen aller 20 neuen Zimmer mit Werk-, Mehrzweck-, Mensa und flexiblen Räumen in dem U-förmigen Anbau müssen die Klassen-, Küchen- und Mensamöbel erst noch installiert und aufgestellt werden. Auch die Whiteboards und Pinwände in den Klassenzimmern lagern kurz vor der amtlichen Fertigstellung noch auf den Gängen, und der Sonnenschutz an den Fenstern fehlt nach wie vor.

"Ärgerlich"

Der hat Stefan Hofmann, den Leiter des städtischen Hochbauamtes, die meisten Nerven gekostet. "Im November sollte er fertig sein", seufzt er bei der Baustellenbegehung mit Blick auf die bronzefarbenen Fassaden zum quadratischen Innenhof. Jetzt ist Juli, und die Kabelenden schauen immer noch unfertig aus der Außenwand.

Ärgerlich vor allem: Die mangelhafte Leistung des Fassadenbauers zog "einen ganzen Rattenschwanz von Verzögerungen nach sich." Solange die Verkleidung nicht fertig war, mussten etliche andere Arbeiten warten. Was bei anderen Firmen Wartezeiten, also Verteuerungen zur Folge hatte. Aber diese Mehrkosten will man dem säumigen Fassadenbauer auferlegen, sagt Hofmann.

Teurer wurde das Schulhaus-Projekt aber schon vor dem eigentlichen Baubeginn. Denn nach dem Beschluss des Stadtrates zum Anbau vor vier Jahren und nach dem Baubeginn (mit dem Umsetzen von Containern) wurde vor knapp zwei Jahren festgestellt, dass der Boden mit Arsen belastet ist. Die Entsorgung kostete Zeit und vor allem Geld: knapp 70 000 Euro.

Auch ein Wasserschaden vor wenigen Wochen hat noch kurz am Terminplan gerüttelt. Aber sonst kann das städtische Bauamt sehr zufrieden mit dem neuen Schulbau sein, lobt Hofmann besonders das Nürnberger Architektenbüro Baum und Kappler mit dessen Bauleiter und zeigt stolz auf das sehenswerte Ergebnis:

Die drei Schenkel des neuen und der eine Schenkel des bestehenden Schulgebäudes bilden jetzt einen quadratischen Innenhof, der einen gemütlichen Raum für Pausen bietet, in dem aber auch große Veranstaltungen stattfinden können.

Raumhohe Fensterfronten öffnen von innen den Blick dorthin. Und im Hof sorgen vier frisch gepflanzte Bäume für Grün und (dereinst sicher auch) für Schatten.

Die Flure zu den 20 neuen Räumen in den insgesamt drei Stockwerken sind mit Sichtbeton, aber auch mit Garderoben in knalligem Gelb und dunklem Petrol verkleidet.

Flexible Räume

Acht der neuen Klassenzimmer lassen sich durch flexible Schiebetüren zu vier großen Räumen verändern, um moderne pädagogische Konzepte auch realisieren zu können. Der Zugang vom bestehenden Gebäude ist barrierefrei möglich: Neben einer (elegant verkleideten) Treppe führt ein Aufzug zu allen Etagen.

Ganz abgesehen vom Gebäude selbst, dessen dunkle Klinkerriemchenfassade an die Gestaltung der älteren Mehrzweckhalle angelehnt ist, lobt Stefan Hofmann aber auch die finanzielle Seite des Projekts: "Das Budget von 10,154 Millionen Euro halten wir bis jetzt ein."

Feierlich übergeben wird der Anbau bei einer Vorabfeier am Mittwoch. Richtig gefeiert aber wird im nächsten Jahr: Dann können die Klassen bei einem großen Schulfest schon ausgiebig zeigen, wie wohl sie sich in ihrem neuen Schulhaus fühlen.

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