Autofahrer sollen „mobil mit Köpfchen“ sein

2.7.2015, 06:00 Uhr
Autofahrer sollen „mobil mit Köpfchen“ sein

© Foto: Tobias Tschapka

Das gelte sowohl für Fahrten mit dem privaten Pkw als auch beim angestrebten Beruf als Lkw-Fahrer oder ähnlichem. Laut den beiden ADAC-Moderatoren Uwe Haubner und Dagmar Mayer könne eine vorausschauende Fahrweise („das Fahren mit Köpfchen“) den Spritverbrauch um bis zu 20 Prozent senken – und auch den Geldbeutel schonen. Ganz zu schweigen vom reduzierten CO2-Ausstoß und dem Beitrag zum Klimaschutz.

„Wenn wir nämlich alle so weitermachen wie bisher bekommen wir wegen des Klimawandels noch viel mehr heiße Tage als heute“, sagte Haubner, der angesichts der unbarmherzigen Sonne ebenso wie seine Teilnehmer ordentlich ins Schwitzen geriet auf dem Außengelände des Nutzfahrzeugzentrums, wo theoretischer und praktischer Teil der Schulung stattfanden.

Vermeiden von Lärm beim Fahren

Apropos Klima: Haubner erklärte, dass sich in einem Kleinwagen beim Einschalten der Klimaanlage der Spritverbrauch im Stadtverkehr um rund 2,5 Liter pro 100 km erhöhe. Auf der Autobahn hingegen halte sich der Mehrverbrauch in Grenzen.

Neben Fragen rund um den Kraftstoffverbrauch ging es auch um das Vermeiden von Lärm. Bei Messfahrten mit einem Testfahrzeug wurde mit Hilfe eines Mikrofons ermittelt, wie unterschiedlich laut sich das Fahren in verschiedenen Gängen anhört.

Bei einem anderen Test wurde die Lärmentwicklung beim „normalen“ Anfahren und beim „Kavalierstart“ mit durchdrehenden Rädern ermittelt. Ganz klar, welche Art von Start die angehenden Berufskraftfahrer bevorzugen sollten, vor allem, weil ein Kavalierstart nicht nur unnötig Krach macht, sondern auch wesentlich mehr Sprit frisst.

Laute Musik als Gefahr beim Fahren

Schließlich wurden die Gefahren von ohrenbetäubender Musik im Auto angesprochen, denn die Frage: „Wer hört gerne beim Fahren laut Musik?“ beantworteten doch die meisten jungen Männer mit Ja. Auf der Autobahn ist das laut Haubner halb so wild, denn da habe man dank Rückspiegel die einzige Richtung, aus dem sich etwas auf einen zubewegen könne, gut im Auge, aber im Stadtverkehr könne es so extrem „beschallt“ leicht passieren, dass man das Martinshorn eines nahenden Rettungs- oder Polizeiwagens überhört. „Außerdem solltet ihr nicht vergessen, dass sich das verkehrsgefährdende zu laute Hören von Musik im Auto im Bußgeldkatalog findet“. Da blickten die Teilnehmer dann doch überrascht.

Wie viel Abgase produziert ein normales Auto in kurzer Zeit? Es dauerte nur 30 Sekunden, bis der gelbe ADAC-Testballon, den man an den Auspuff eines Fahrzeugs mit 3000 Umdrehungen anschloss, mit stolzen 240 Litern Abgas gefüllt war.

Am Ende der rund 90 Minuten schlug Haubner den Teilnehmern vor, bei der nächsten Tankfüllung alle Tipps einmal auszuprobieren und den Bordcomputer nach dem Verbrauch zu befragen, wenn der Tank leer gefahren ist. „Ihr werdet sehen, wie gut sich diese Einspartricks in die Praxis umsetzen lassen.“

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