B 131 n: Gegner wollen weiterhin Druck machen

15.12.2014, 17:25 Uhr
B 131 n: Gegner wollen weiterhin Druck machen

© Foto: Eva Schultheiß

Der grüne Landtags-Abgeordnete Markus Ganserer aus Nürnberg hatte beim Bayerischen Innenministerium schriftlich um Auskünfte über die geplante Trasse gebeten. Nun stellte er im Thalmässinger Rathaus die ausführliche Antwort vor. Ganserer machte mit Lichtbildern zum Beispiel den genauen Verlauf der Trasse deutlich, die nördlich um Laibstadt, Aberzhausen, Alferhausen und Stetten herumführt und durch das Schwimbach-Tal die Staatsstraße wieder erreicht.

Drei Teilabschnitte der Trasse von der A7 von der Nähe des Hesselbergraums zur A9 betreffen den Landkreis Roth: die Anschlussstelle Thalmässing, ein aufwendiger Kreisverkehr bei der Anschlussstelle der A9 und eine Ortsumfahrung von Thalmässing, Alfershausen und Aberzhausen bis Laibstadt.

Vor der Aufstellung des Bundesverkehrswegeplans im kommenden Jahr müsse man jetzt verhindern, dass diese neue Bundesstraße aufgenommen wird, erklärte Ganserer. Hier in der Region, wo die Trasse mehrheitlich abgelehnt werde, könnte es zu Zwistigkeiten zwischen Ablehnern hier und Befürwortern der weiter westlich gelegenen Region kommen. Auch könnten die für eine realistische Kostenschätzung notwendigen Berechnungen eingespart werden.

„Auswirkung und Bedeutung der B 131 gehen weit über die Grenzen einer einzelnen Kommune hinaus. Die Ablehnung einzelner Kommunen kann deshalb nicht alleine ausschlaggebend für die Nicht-Anmeldung des Projekts zum Bundesverkehrswegeplan sein.“ So lautete die Antwort des Staatsministeriums auf Ganserers Frage, ob die Regierung bereit sei, dieses Projekt aus der Anmeldung zum Bundesverkehrswegeplan zurückzuziehen, nachdem betroffene Kommunen und die IHK dieses Projekt ablehnen. Dass aber nicht einzelne Kommunen die Planung ablehnen, sondern der gesamte Landkreis Roth, dies betonten die beiden Bürgermeister Manfred Preischl (Greding) und Georg Küttinger (Thalmässing) sowie die Sprecherin des Aktionsbündnisses „Nein zur Bundesstraße B 131n“ Ursula Klobe.

Mit Aussagen über die bisherigen Planungskosten hält sich das Ministerium bedeckt, denn Leistungen seien intern erbracht worden und die dafür aufgewendeten Stunden könnten nicht separat beziffert werden, informierte Ganserer. Anders bei den voraussichtlichen Gesamtkosten: 79,1 Millionen Euro wurden angemeldet für den Neubau, die Ertüchtigung der Staatsstraße 2227 zwischen Thalmässing und der A 9 zur Bundesstraße gehöre zur Straßenerhaltung und wurde nicht angemeldet. Diese Kosten kämen also noch hinzu. Und es würden 86 Hektar Fläche verbraucht.

Genannt wurden auch die Zahlen zur Verkehrsbelastung auf der bestehenden Staatsstraße. In der Antwort zu finden ist, dass in den Jahren 1995 und 2010 zwischen Laibstadt und Alfershausen 2039 und dann 2431 Autos pro Tag unterwegs waren, zwischen Alfershausen und Thalmässing 3091 im Vergleich zu 3186 und zwischen Thalmässing und Kleinhöbing 3052 und später 2976 Fahrzeuge. Die Frequenz liegt damit unter dem durchschnittlichen Verkehr auf bayerischen Staatsstraßen.

Aufschlussreich sind auch die Zahlen zum prognostizierten Verkehrsanstieg: Zwischen Laibstadt und Thalmässing seien dann rund 9000 Fahrzeuge pro Tag unterwegs und zwischen Thalmässing und der A 9 12 300.

Bürgermeister Küttinger versicherte, dass weiterhin protestiert werde. „Einen vervierfachten Verkehr brauchen wir hier nicht.“ Bürgermeister Preischl bedauerte, dass die ablehnende Meinung der Gemeinden einfach abgetan wird. Ursula Klobe kündigte an, dass das Aktionsbündnis zu Beginn des neuen Jahres eine weitere Aktion in der Flur starten wolle, denn da könne man die vielen unbebauten Flächen gut betreten. „Wir machen weiter massiv Druck.“

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