Barnsdorf: Verpuffung bei Schlenk fordert ein Todesopfer

19.10.2018, 15:35 Uhr
Am späten Donnerstagnachmittag kam es bei der Firma Schlenk in Barnsdorf zu einer Verpuffung, ein Großaufgebot an Feuerwehr, Katastrophenschutz, Rettungsdienst und Polizei rückte an.

© Martin Regner Am späten Donnerstagnachmittag kam es bei der Firma Schlenk in Barnsdorf zu einer Verpuffung, ein Großaufgebot an Feuerwehr, Katastrophenschutz, Rettungsdienst und Polizei rückte an.

Wie die Polizei erklärte, hat es in einer Halle der Firma Schlenk, die im Rother Ortsteil Barnsdorf Aluminium verarbeitet, eine Explosion an einer Anlage gegeben, mit der Aluminium abgefüllt wird. Der 53-Jährige, der gerade an der Anlage arbeitete, wurde schwerst verletzt und erlitt unter anderem Verbrennungen zweiten und dritten Grades, wie die Polizei mitteilte. Der Mann musste mit einem Hubschrauber in eine Spezialklinik nach München geflogen werden, wo er in der Nacht auf Freitag verstarb.

Zwei weitere Personen wurden bei dem Betriebsunfall leicht verletzt. Ein Großaufgebot von Feuerwehr, Katastrophenschutz, Rettungsdienst und Polizei rückte am Ort des Geschehens an. Ein Foto, das der RHV von einem zufälligen Beobachter zugesendet worden ist, zeigt eine weiße Rauchwolke über dem Betriebsgebäude in Barnsdorf. 

Schadensschätzung nach unten korrigiert

Durch die Explosion wurde das Dach der Produktionshalle teilweise abgedeckt. Das ist auch auf einem Foto zu erkennen, das die Firma Schlenk inzwischen den Medien zur Verfügung gestellt hat. 

Zwei Polizeisprecher gingen am Freitagvormittag nach einer ersten Einschätzung zunächst von einem Millionenschaden aus, dessen genaue Höhe noch nicht feststehe. Später korrigierte die Polizei ihre Schadensschätzung nach unten. Nach Angaben des Unternehmens beträgt der Sachschaden "nach ersten Schätzungen voraussichtlich 160.000 Euro".

Ein Sachverständiger wurde hinzugezogen, um die Unfallursache zu klären. Nach Angaben der Polizei kann der Sachverständige seine Arbeit wohl erst nach dem Wochenende aufnehmen: Die betroffene Anlage muss erst noch abkühlen, bevor man sich ihr nähern kann. 

Sicherheitsstandars sollen überprüft werden

Es habe einen kleinen Brand gegeben, teilte ein Unternehmenssprecher noch am Donnerstagabend mit. Das Feuer habe jedoch schnell gelöscht werden können. Eine Gefahr für die Bevölkerung oder die Umwelt bestand nach Angaben des Unternehmenssprechers zu keinem Zeitpunkt. 

Bereits im April hatte es bei dem Unternehmen einen Unglücksfall gegeben. Damals brannte eine Halle komplett ab. 

Die Unternehmensleitung von Schlenk kam am Freitagvormittag zu einer Krisensitzung zusammen. In einem anschließenden Facebook-Beitrag bedauert das Unternehmen den neuerlichen Betriebsunfall und verspricht, man werde die Sicherheitsstandards "nochmals lückenlos überprüfen und, falls möglich, weiter erhöhen". Hier der Facebook-Post der Firma Schlenk im Wortlaut: 

Dieser Artikel wurde am 19. Oktober 2018 um 15:35 Uhr aktualisiert. 


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