Bayerisches Derby zum Ausklang

7.12.2018, 17:58 Uhr
Bayerisches Derby zum Ausklang

© Foto: Salvatore Giurdanella

Nach vielen Jahren in der engen, aber stimmungsvollen Nicolaischule nahe dem Inn spielen die Passauer jetzt in einer Dreifachturnhalle in der Neuburger Straße 96c. Ob damit ihr Heimvorteil vorbei ist, muss man abwarten: Bisher standen zwei Siegen auch zwei Niederlagen in der neuen heimischen Umgebung entgegen. Auch sonst hat die Fortuna noch nicht so ganz überzeugen können. Vor allem Spitzenmann Sanil Shetty, ein Inder der erweiterten Weltklasse, hat mit 6:8-Siegen sicher nicht die Erwartungen der Passauer Verantwortlichen erfüllt und den einzig verbliebenen Spieler der letzten Saison, Tomislaw Kolarek aus Kroatien (6:7), nicht zu Bestleistungen mitreißen können.

Die beiden anderen Neulinge, Vladislav Ursu, ein 17-jähriger Moldawier (6:5), und Ivan Juzbasic (4:6) – den mittlerweile 37-jährigen Kroaten kennen die Hilpoltsteiner noch aus der Regionalliga vor 15 Jahren – haben in etwa die gleiche Spielstärke wie die Hilpoltsteiner Dennis Dickhardt (8:6) und Francisco Sanchi (4:4). Besonders das Duell der beiden letztjährigen Regionalliga-Kollegen Sanchi (zuletzt SB Rosenheim) und Vladislav Ursu (Medizin Magdeburg) könnte spielentscheidend sein. Dennis Dickhardt geht als leichter Favorit in beide Begegnungen.

Natürlich fragen sich alle Fans der Hilpoltsteiner, ob Alexander Flemming (7:9) die Strapazen von seinen beiden Ausflügen nach China und die Umstellung vom Sandpapier-Schläger beim Clickball auf den Gummibelag beim Tischtennis endgültig verkraftet hat. Eine Woche hatte der Kapitän Zeit zur Regeneration und zum Training mit dem gewohnten Racket. Sein Paarkreuz-Kollege David Reitspies (8:6) hat diese Probleme nicht – allerdings auch nicht die gigantischen Erfolge von Flemming, der im Clickball schon länger zur absoluten Weltspitze gehört und auch beim Erdteil-Länderkampf Europa gegen China am letzten Samstag den Vizeweltmeister klar geschlagen hat.

Der größte Trumpf der Gäste aus Mittelfranken dürften die Doppel sein. Alexander Flemming/David Reitspies führen die Bestenliste an, die Gesamtbilanz von 9:6 Siegen ist deutlich besser als die der Passauer (3:9). Doch bei der Doppelaufstellung kann natürlich immer gepokert werden, und da spielt ein bisschen Glück durchaus eine Rolle.

Hilpoltstein fährt mit viel Zuversicht und wie immer mit einer größeren Fan-Gruppe in die schöne Drei-Flüsse-Stadt – schließlich will man nach dem bayerischen Derby mit einer ausgeglichenen Bilanz noch gute Chancen auf die vordere Tabellenhälfte haben und nicht in den Abstiegskampf verwickelt werden.

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