Bleibt kleiner Challenge-Bruder im Rennen?

18.9.2003, 00:00 Uhr
Bleibt kleiner Challenge-Bruder im Rennen?

© Archiv

1,8 Kilometer Schwimmen, 90 Kilometer auf dem Rad und dann 18 Kilometer zu Fuß — für Triathleten eine begehrte, weil mittlerweile sehr selten angebotene Distanz. Dieser Mittelstrecken-Triathlon, der am Pfingstmontag in Hilpoltstein als einer von drei Teilen der World‘s Best-Serie erfolgreich Premiere feierte, zog mehr als 500 Sportler in die Burgstadt. Auch für die Zuschauer bot er bequeme Positionen. Start und Ziel beieinander, kurze Wege zwischen den Stimmungsnestern. Aber zeitlich liegt er ungünstig, und finanziell sind aus dem ersten Jahr noch nicht alle Wünsche erfüllt. Wie geht‘s also 2004 weiter?

Sicher ist noch gar nichts. Nur so viel: Teil der World‘s Best-Serie wird der Challenge Hilpoltstein, der kleine Bruder des Roth Challenge Anfang Juli im Jahr 2004 auf keinen Fall mehr sein. Der Grund ist — laut Veranstalter Herbert Walchshöfer — ein zeitlicher. „Die ausländischen Top-Athleten wollen nicht vier Wochen lang in Deutschland bleiben, um an drei Wettkämpfen teilzunehmen.“ Gemeint sind die Triathlons in Erding (olympische Kurzdistanz), Roth (Langdistanz) und eben Hilpoltstein mit der Mittelstrecke. „Das muss an zwei Wochenenden über die Bühne gehen“, hat Walchshöfer ermittelt, also falle Hilpoltstein raus. Er bietet den Wettkampf in dieser Form jedenfalls nicht mehr an.

Aber, so der Sportmanager, daran müsse die Veranstaltung ja nicht scheitern. An der Marke World‘s Best muss man den Mittelstrecken-Triathlon nicht festmachen. Allerdings liege es jetzt an der Stadt zu sagen, ob sie diesen Wettkampf weiterführen wolle, „der ja ein guter Erfolg war“.

Zugeknöpft gibt sich da noch Hilpoltsteins Bürgermeister Helmut Neuweg. Natürlich war die Resonanz auf die Auftaktveranstaltung „recht gut“, und man könne diese Veranstaltungen mit dem Rothsee-Triathlon und anderen Veranstaltungen verbinden. Aber man müsse überlegen, wie der kleine Challenge-Bruder organisiert werden könne, „für die Stadt allein ist das schwierig“. Wenn aber Walchshöfer den Triathlon wieder veranstalte, „dann ist es gut.“

Herbert Walchshöfer vertritt die Meinung, den ersten „Challenge Hilpoltstein“ mit einem Budget von rund 60 000 Euro hätten „zu 90 Prozent“ er und sein Team bewältigt. Daher rührt auch noch eine Meinungsverschiedenheit mit der Stadt. „Es gab eine Vereinbarung, dass Hilpoltstein 10 000 Euro bezahlt“, sagte Walchshöfer gestern im Gespräch mit der Hilpoltsteiner Zeitung. Der städtische Bauhof habe dann einige Leistungen erbracht — „die haben Fahnen aufgehängt, die Wiesen gemäht und Verkehrsschilder aufgestellt, das war‘s dann“. Geld sei nicht geflossen und der Veranstalter auf einem „ziemlichen Defizit“ sitzen geblieben.

Eine weitere Kleinigkeit am Rande des ersten Wettkampfes: im Vorfeld habe man, so Walchshöfer, auch die Hilpoltsteiner Sportvereine um Hilfe gebeten. „Da kam aus einem Verein gleich die Gegenfrage: Was kriegen wir dafür?“ Für ihn war damit der Gesprächsfaden erst einmal gerissen. „Sicher spricht man im Verlauf so einer Veranstaltung auch über Geld“, aber gleich mit der Frage nach Verdienst zu beginnen, war für Walchshöfer unpassend.

Ob über Geld noch gesprochen wird? Helmut Neuweg meinte gestern auf Anfrage, der Veranstalter habe seines Wissens das ausstehende Geld bekommen.

Eine Neuauflage des „Challenge Hilpoltstein“ ist laut Walchshöfer eine Sache von ein, zwei Sponsoren. Die Suche danach sei aber wiederum Angelegenheit der Stadt. Und der Bürgermeister sieht den Sponsorenpool derzeit zu 100 Prozent ausgeschöpft. „Wenn man einen Sponsor umpolt, dann fällt dafür was anderes weg.“