Blick auf die Teller

6.5.2015, 17:24 Uhr
Blick auf die Teller

© Foto: Hiltl

„Leben auf die Burg bringen“: Museumsleiterin Kerstin Bienert bezeichnete diese Aussage für ihre Zeitreise als eine sehr wichtige Aufgabe, um das Leben im Mittelalter auf der Burg anschaulich zu machen. Wenn das Personal von der Museumspädagogik sein Programm mit den Kindern beginne und ihnen die Zeitvorstellung klar machen wolle, dann sei immer die erste Frage: „Wie alt bist Du denn? Wie alt sind Deine Eltern, Großeltern, Urgroßeltern...?“ 25 bis 30 Generationen müsse man zurück gehen, um bis in die Zeit zu kommen, in der die Abenberger Grafen gelebt haben. Genau dieser Frage spüre das Haus fränkischer Geschichte nach. Und der Frage, die Bezirksrat Gattenlöhner stellte: „Hätten wir da wirklich leben wollen in der Zeit?“

Bienert überließ es den Besuchern, sich diese Frage später selbst zu beantworten. Man müsse sehen, wie stark die Menschen damals vom Aberglauben geleitet waren. Auf der anderen Seite fasziniere auch wieder, welche modernen Vorstellungen in der damaligen Zeit vorhanden waren.

Die Ausstellung zeigt in zwei Räumen die mittelalterliche Esskultur. Wie hat im Mittelalter überhaupt die Küche ausgesehen? Welche zentrale Rolle spielte die Feuerstelle?

Die Ausstellung geht weiter der Frage nach, wie war denn gerade die Bedeutung der Kirche, der Klöster, der Klosterküche, der Gewürze und Kräuter, die in den Klöstern kultiviert wurden? Auch den Fragen nach Hungersnöten wird nachgegangen, die für die einfache Bevölkerung natürlich da waren. Und wie war der reich gedeckte Tisch auf der einen Seite beim Adel auf der Burg, und wie haben die Bauern gelebt?

Eine Frage, so Bienert bei ihren Ausführungen, sei für sie auch gewesen: Wie verschränken sich die Themen Essen und Heilkunst? Natürlich habe es ein ganz großes Bewusstsein gegeben: „Gefragt wurde: Was soll ich essen, was tut mir gut, was tut der Gesundheit gut, wie kann ich Krankheiten auskurieren?“

Die Antworten aus der Runde des museumspädagogischen Teams waren sehr unterschiedlich und wurden von Kerstin Bienert als „erste Schlaglichter“ für den anschließenden Rundgang bezeichnet.

Die Sonderausstellung im Haus fränkischer Geschichte ist geöffnet bis 13. September, Dienstag bis Sonntag von 11 bis 17 Uhr. Weitere Info: Museen Burg Abenberg, Burgstraße 16, Telefon (0 91 78) 9 06 18, E-Mail: info@museen-abenberg.de, Internet: www.museen-abenberg.de.

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