„Bubi“ aus dem Rother Tierheim sucht ein neues Zuhause

28.9.2015, 06:00 Uhr
„Bubi“ aus dem Rother Tierheim sucht ein neues Zuhause

© Foto: Graff

Viele ehrenamtliche Helfer sorgten für die Bewirtung der Besucher, die von der Lehrerhausmusik wie schon seit Jahren bestens musikalisch unterhalten wurden. Mit dem Verkauf von Büchern, Basteleien und Losen wurde zusätzliches – und dringend benötigtes Geld – für die Arbeit in Sachen Tierschutz erlöst.

Wie viele Tiere das Tierheim beherbergt, ist gar nicht so einfach zu sagen. Beinahe täglich führen unerwartete Ereignisse dazu, dass sich die Zahlen ändern. Überraschungen sind im Tierheim beinahe an der Tagesordnung. Mal sind es behördliche Wegnahmen, mal Kartons voller Katzenbabies, mal 40 Meerschweinchen auf einmal, die einfach vor die Tür gestellt werden. Auch Eichhörnchen, Igel und sogar Jungfalken werden immer wieder als Fundtiere vorbei gebracht.

Bartagamen schwer zu vermitteln

Gut, dass regelmäßig auch Tiere wieder ein neues Zuhause finden. Wenn auch bei weitem nicht alle Tiere vermittelt werden können. Schwierig ist das zum Beispiel bei den Bartagamen, von denen derzeit mehrere im Tierheim sind. Die artgerechte Haltung erfordert viel Platz und großen finanziellen Aufwand.

„25 Hunde, zwischen 30 und 40 Katzen und zehn Kleintiere“, zählte Henk Nijhoff, der sich für die Öffentlichkeitsarbeit im Tierheim stark macht. Dabei hatte sich der Bestand gerade erst deutlich geändert. Mehrere Hunde und acht Katzen kamen innerhalb weniger Tage dazu.

Bubi muss erst mal noch bleiben

„Bubi“ aus dem Rother Tierheim sucht ein neues Zuhause

© Foto: Tierheim/oh

Der kleine Mischlingshund Bubi ist einer von ihnen: Mitsamt eines Kissens wurde der drollige Vierbeiner festgebunden an einem Baum aufgefunden. Aus seinem ratlosen Blick spricht pure Verzweiflung. Warum der Kleine offensichtlich ausgesetzt wurde, weiß niemand. Vermittelt werden darf er aber erst, wenn die gesetzliche Wartezeit von 28 Tagen abgelaufen ist. Bis dahin könnte noch ein Halter Ansprüche anmelden.

Ganz dringend ein neues Zuhause sucht Balu. Der etwa zehnjährige Malinois-Mix hat fast sein ganzes Hundeleben als Schutzhund bei einer Firma „gearbeitet“ hat. Niemand wollte sich des vermeintlich aggressiven Hundes annehmen, als die Firma aufgegeben wurde. Statt eingeschläfert zu werden, ist Balu jetzt im Rother Tierheim gelandet.

Enge Bindung nötig

Dort hat sich herausgestellt, dass in ihm eine echte Schmusebacke schlummert. Wenn er erst einmal Vertrauen zu einer Person gefunden hat, kuschelt er gerne und ausgiebig. Balu braucht aufgrund seiner Geschichte eine klare und hundeerfahrene Bezugsperson, zu der er eine enge Bindung aufbauen kann.

Etwas Besonderes sind die acht „Heiligen Birma Katzen“, die erst kurz vor dem Tag der Offenen Tür im Tierheim eingezogen sind. Sie stammen aus der Aufgabe einer Privatzucht. Tierärztlich versorgt und frisch kastriert warten sie auf Interessenten, die sich der ruhigen Samtpfoten annehmen.

Tierpaten kümmern sich um Bewohner

Ohne die Mithilfe von Ehrenamtlichen wäre es den Tierheim-Mitarbeitern unmöglich, die Vielzahl der Tiere, die in ihre Obhut gegeben werden, zu versorgen. Regelmäßige Gassigeher und Tierpaten sorgen dafür, dass gerade die Langzeitgäste zu ihrem Recht kommen. Gerne nimmt das Tierheim Spenden jeder Art, auch Futterspenden, an.

Ausgesprochen gut funktioniert die Jugendarbeit, die im Verein geleistet wird. Die Jugendgruppe ist mittlerweile auf 65 Mitglieder angewachsen. Alle zwei Wochen treffen sich die jungen Tierschützer samstags im Tierheim und unternehmen verschiedene Aktivitäten. Sie helfen auch tatkräftig bei der Betreuung und Versorgung der Tierheimbewohner und packen an vielen Stellen mit an. Beim Tag der Offenen Tür verkauften sie unter anderem Bastelarbeiten aus Naturmaterialien.

Auch mit kleinen Gaben ist dem Tierheim geholfen und vielleicht gleich noch einem Tierfreund eine Freude gemacht. Druckfrisch ist ein Kalender des Tierschutzvereins mit Fotos einiger Tierheimbewohner. Er kostet sechs Euro und kann im Tierheim erworben werden.

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