Challenge mit ausgezeichneter Finisher-Quote

8.7.2018, 15:02 Uhr
Challenge mit ausgezeichneter Finisher-Quote

© Foto: Claudia Weinig

Es war eine sommerlich-entspanntes Programm, mit dem sich die ehemaligen Q-12-Schülerinnen und Schüler von "ihrer" Schule, von Lehrern, Freunden und Familie aus ihrer Gymnasial-Zeit verabschiedeten.

Launig moderiert von Lea Schneck und Jonas Gaßmann, gab es zwischen (angenehm kurz gefassten) Reden und hörenswerten Chorbeiträgen des eigens formierten Abi-Chores ernst gemeinte Auszeichnungen – für besondere Leistungen und herausragendes Engagement — genauso wie für außergewöhnliche Fähigkeiten; beispielsweise für erwiesene "Entertainerqualitäten" im Unterricht.

Es gab viele herzliche Dankesworte. Vor allem in Richtung (geduldiger) Lehrer ebenso wie in Richtung (geduldiger) Eltern. Kritik und scharfe Seitenhiebe – Fehlanzeige. Auf beiden Seiten: Schüler wie Lehrer.

Parallelen gezogen

Doch trotz der heiter-lässigen Stimmung bekamen die 66 Abiturientinnen und 54 Abiturienten auch so manch nachdenkliches Wort mit auf ihren weiteren Lebensweg.

Direktor Dr. Rudolf Kleinöder nahm die Tatsache, dass der Challenge Grund für die Verlegung der Entlassfeier war, als Anlass, um Parallelen zwischen dem Triathlon und der Gymnasialzeit zu ziehen.

Da wie dort brauche es "langen Atem, Vielseitigkeit und Durchhaltevermögen". Nicht alle würden es bis ins Finale schaffen, so Kleinöder.

Tatsächlich begannen vor acht Jahren 178 Kinder in Roth ihre Gymnasiums-Karriere; am Ende legten 120 erfolgreich das Abitur ab. Mit einer Gesamt-"Finisherquote von 97,5 Prozent" habe der Abiturjahrgang 2018 sogar besser abgeschnitten als die Challenge-Teilnehmer eine Woche zuvor, rechnete der Direktor dem Publikum vor.

Dreimal Traumnote

Nicht nur das: Mit 15 Absolventen mit einer Durchschnittsnote von 1,5 und besser, darunter dreimal mit 1,0 (Matteo Kumar, Maximilian Hofer und Daniel Lobenwein), "hat dieser Jahrgang den besten Durchschnittswert seit Jahren erzielt", freute sich Kleinöder über "ausgezeichnete Leistungen".

Dennoch gelte für die Abiturienten dasselbe wie für Triathleten: "Nach dem Challenge ist vor dem Challenge. Immer wieder wird es auch für Euch im Leben Anstiege wie den Kalvarienberg geben, ebenso wie lockere Streckenabschnitte."

Kleinöder wünschte sich von den Entlassschülern, dass sie ohne Angst in die Zukunft gehen, sie aktiv gestalten; mit dem Mut, auch einmal "anders" zu denken, "selbst wenn Ihr Fehler macht". Denn "die Welt ändert sich nur, weil es zu jeder Zeit Menschen gegeben hat, die ungewöhnliche Ideen hatten und nicht immer gesagt haben: . . .aber das haben wir schon immer so gemacht. . .".

Mit dem Abitur hätten sie nun ein schönes "Etappenziel" erreicht, betonte Dr. Walburga Kumar, Vorsitzende des Vereins "Freunde des Gymnasiums Roth". Auch sie forderte die jungen Leute auf, weiter zu machen und zitierte dazu Mahatma Gandhi: "Sei Du die Veränderung, die Du Dir selber wünscht für diese Welt".

"Bleibt neugierig"

"Bleibt neugierig, fragt nach und äfft nicht nur einfach nach oder bleibt so flach wie ein Präsident Trump". Diesen kurzen und knackigen Appell richtete Landrat Herbert Eckstein an die Abiturienten. "Starke Worte alleine bringen nichts, sondern nur Verstand und Vernunft".

Ähnlich äußerte sich Elternbeiratsvorsitzender Peter Krieger und Bürgermeister Ralph Edelhäußer: Roths Rathauschef betonte: "Es ist wichtig, dass man etwas im Kopf hat und selbst etwas leistet; doch ohne zu vergessen, dass es auch noch andere gibt."

Auf einen ganz kurzen Nenner brachten es Tim Klahre und Simon Weidlich, die im Namen der Abiturienten vor allem die Oberstufen-Zeit mit einem Augenzwinkern Revue passieren ließen – im Übrigen in einer Rede, die gerade mal 15 Stunden alt war zum Zeitpunkt der Präsentation. Der eigentlich vorgesehene Redner war kurzfristig wegen einer Gehirnerschütterung ausgefallen. Sie riefen ihren Abi-Kollegen zu: "Jetzt habt Ihr Euer Abi-Zeugnis – macht was daraus!"

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