Christian Albrecht setzt auf Gewerbeflächen

13.6.2017, 15:41 Uhr
"Allersberg braucht neue Gewerbeflächen", sagt Christian Albrecht, der Bürgermeister-Kandidat der CSU.

© privat "Allersberg braucht neue Gewerbeflächen", sagt Christian Albrecht, der Bürgermeister-Kandidat der CSU.

Hat er nicht! Aber er geht erstaunlich ehrlich mit dem Thema um. Er könne den Allersbergern nichts versprechen, betont er und lässt sich auch von einem Zuhörer nicht aus der Ruhe bringen, der von Albrecht ein deutliches Bekenntnis zum Freibad fordert. Die Aussage Albrechts "alles zu tun, dass das Freibad erhalten bleibt", scheint dem Mann aus dem Publikum nicht zu genügen. Tja, das ist Wahlkampf.

Der 30-jährige Christian Albrecht präsentiert sich im Kolpinghaus durchaus souverän, lässt sich auch von unbequemen Fragen nicht aus dem Konzept bringen. Ob denn sein Wechsel aus der Heidecker Stadtverwaltung zur Nürnberger Flughafen GmbH, wo er als Marketing Manager für alles, was mit digitaler Kommunikation zu tun hat, nicht ein Abstieg sei, will ein weiterer Zuhörer wissen. Er schüttelt nur den Kopf. "Überhaupt nicht".

Gute Lebensqualität

Vor der Fragerunde hat Albrecht dem Publikum die Stärken und Schwächen der Marktgemeinde nahe gebracht. Das sanierungsbedürftige Freibad zählt Albrecht übrigens zu den Stärken. "Ein Ort wie Allersberg hat ein Freibad verdient", meint er, und erntet dafür Applaus. Zu den Stärken zählt er auch die gute Verkehrsanbindung, die gute Lage und angemessene Steuern, eine gute technische Infrastruktur sowie gute Lebensqualität und eine gute Außenwirkung.

In punkto Gewerbesteuer gibt es allerdings Nachholbedarf, denn "Gewerbesteuer bringt Geld", sagte der "Mann der Tat", wie ihn Thomas Schönfeld eingangs bezeichnete. Also brauche die Marktgemeinde neue Gewerbeflächen.

Ausbau von WLAN im Gemeindebereich

Die Entscheidung des Marktgemeinderates, das Gilardihaus in kommunaler Hand zu lassen, sei die "richtige Entscheidung gewesen", verteidigt er das Festhalten an dem historischen Gebäude. "Mit dem Gilardihaus kann man auch Geld verdienen." Dieses markante Gebäude habe eine Strahlkraft auf den Fremdenverkehr.

Was den Rothsee als Naherholungszentrum für Menschen aus der Metropolregion Nürnberg angeht, müsse man umdenken und auch Leute abseits dieses Großraums anlocken. Am besten mit einem Wellness-Hotel, das natürlich nicht die Kommune finanziere. Dafür muss ein Investor gesucht werden. Ganz wichtig, so Albrecht, sei der Ausbau von WLAN im Gemeindebereich.

Verödung des Ortszentrums vorbeugen

Den Leerstand im Kernort zu stoppen hat er sich genauso auf die Fahnen geschrieben wie der Verödung des Ortszentrums vorzubeugen. In der Fragerunde will ein Gast wissen, warum Christian Albrecht Bürgermeister werden will. "Weil man als Bürgermeister etwas entwickeln kann", lautet die Antwort. Ob er sich denn zutraue, eine Kommune mit rund 70 Angestellten zu führen? "Das weiß ich nicht. Das wird die Zeit zeigen", sagt der 30-Jährige. Aber seine Erfahrung in der Heidecker Kommunalverwaltung und als Marketing Manager am Nürnberger Flughafen, würden ihm bei der Bewältigung dieser Aufgabe sicher gute Dienste leisten, ist er überzeugt.

Oder mit anderen Worten ausgedrückt: "Meine Berufserfahrung im öffentlichen Dienst und der freien Wirtschaft, kann ich nutzen, um Allersberg in eine positive Zukunft zu führen", heißt es in einer seiner Wahlbroschüren. Ein anderer Gast vermisst in Allersberg Angebote für Kinder und Jugendliche. In Allersberg brauche man zu lange, um in dieser Hinsicht etwas auf die Reihe zu bringen. Eine Lösung wäre für den CSU-Bürgermeister-Kandidaten einen runden Tisch zu initiieren, der sich um adäquate Angebote für diese Altersgruppe kümmern soll.

Auch an Radwegen mangele es in Allersberg kritisiert ein anderer Gast und nennt den Radweg Wendelstein – Allersberg als positives Beispiel. "Den hat der Landkreis gebaut", antwortet Albrecht dem Kritikaster.

"Gewerbegebiet ist kein Allheilmittel"

Kurz darauf meldet sich Walter Allgeier zu Wort. Der ABF-Marktrat hat gleich eine ganze Liste von Fragen mitgebracht. Letztlich endet diese Debatte in dem Vorwurf Allgeiers, dass der Bürgermeister-Kandidat keine Lösungsvorschläge anbiete.

Was Albrecht relativ kalt lässt. Weil immer wieder das Wort "Gewerbegebiet" fällt, erklärt Albrecht, dass "ein Gewerbegebiet kein Allheilmittel ist". Man müsse schon ganz genau hingucken, welches Unternehmen sich in Allersberg niederlassen dürfe.

Zudem verweist Albrecht darauf, dass der Bürgermeister große Entscheidungen nicht im Alleingang bewältigen könne. Daraufhin empört sich eine Frau, dass der "Marktrat oft keine Ahnung hat", was er da so entscheidet. Das habe sie selbst schon in persönlichen Gesprächen erlebt.

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