Debatte in Heideck: Kläranlage ist in die Jahre gekommen

30.10.2014, 06:00 Uhr
Debatte in Heideck: Kläranlage ist in die Jahre gekommen

© Reinhard Wechsler

Volker Schaardt vom Ingenieurbüro Rösch und Partner aus Weißenburg ging in der Sitzung auf die Entwässerung im Mischsystem des derzeit 225 Einwohner zählenden Ortsteils ein. Die zukünftige Ausbaugröße soll für 300 Einwohnergleichwerte ausreichen. Nachdem Abwasser und Regenwasser zusammengefasst sind, bestehen strenge Vorschriften für die Ableitung der Wassermengen in den Ablaufgraben.

Laut Schaardt hat eine Kanalbefahrung im Jahr 2005 Schadstellen aufgezeigt, die zum Teil durch Robotersanierung und das Einbringen von sogenannten Onlinern behoben werden könnten. Entlang der Durchgangsstraße werde aber eine Neuverlegung notwendig werden. Die Kosten für die Kanalsanierung bezifferte Schaadt auf 451 000 Euro, die für die Neubaumaßnahme auf 248 000 Euro.

Für Reinhard Siegert (CWG) war die Kostenschätzung zu wenig konkret. Er befürchtete eine enorme Steigerung. Nachdem die Kosten voll von den Bürgern übernommen werden müssten, forderte er ein glasklares Konzept. Die Bodenbeschaffenheit in Schloßberg rufe immer wieder Verschiebungen hervor, die sich auf den Kanal auswirken. So forderte auch Manfred Ortner (CWG) eine Kostenkalkulation aufgrund aktueller Erhebungen. Wie Kämmerer Roland Hueber bestätigte, seien für die Kanalsanierung keinerlei Zuschüsse zu erwarten. Die Sanierungsarbeiten werden sich wohl auch mehrere Jahre hinziehen.

In die Jahre gekommen ist die Schloßberger Kläranlage. Die vor 30 Jahren erbaute Einrichtung entspricht nach Aussage von Tosca Zech vom Ingenieurbüro Resch nicht mehr den aktuellen Anforderungen. Zudem laufe der Wasserrechtsbescheid im Jahre 2015 aus. Die zukünftigen Grenzwerte richten sich vor allem gegen den hohen Stickstoffeintrag. Dabei werde auf die Salpeterbildung durch Bodenbakterien ein besonderes Auge geworfen. Das bedeutet, dass der Ablauf der Klärung anders ausgerichtet werden müsse.

Dafür stellte die Ingenieurin vier verschiedene Varianten vor. Bei der Variante I müsste ein Regenüberlaufbecken eingebaut werden, wofür ein Grundstücksankauf nötig wäre. Dabei ging sie von Gesamtkosten von 1 050 536 Euro aus. Die Variante II wäre der Umbau zu einer belüfteten Teichanlage bei Gesamtkosten von 737 700 Euro. Eine bislang noch nicht so geläufige Umrüstung zu einer Scheibentauchkörperanlage würde 914 000 Euro kosten. Und schließlich gäbe es auch die Möglichkeit der Umnutzung der bisherigen Kläranlage zu einem Regenrückhaltebecken mit dem Neubau eines Pumpwerkes und dem Anschluss über Rambach an die Heidecker Kläranlage. Dies wäre mit Kosten in Höhe von 878 500 Euro machbar.

Auf die Frage aus dem Stadtrat, warum ein Anschluss an die Kläranlage Laibstadt nicht in die Überlegungen mit aufgenommen wurde, antwortete Tosca Zech mit dem Hinweis, dass die Streckenlänge nach Laibstadt größer wäre als die nach Rambach, dass auch dann ein Pumpwerk nötig wäre und wegen des Geländeverlaufs der Kanal dann bis zu sieben Meter Tiefe verlegt werden müsste. Dabei wäre mit enormen Kosten zu rechnen.

Auch wenn noch keine Entscheidung getroffen wurde, sprachen sich Jürgen Schöll und Thomas Schwermer (beide CSU) deutlich für einen Anschluss an Heideck aus. Dieser Meinung war auch Reinhard Siegert mit der Begründung, dass die Schloßberger Bürger diese hohen Kosten nicht alleine stemmen können. Bei einem Anschluss an Heideck müssten schließlich die Kosten von allen an die Heidecker Anlage angeschlossenen Haushalten getragen werden.

Bürgermeister Ralf Beyer berichtete zum Ende der Sitzung schließlich, dass der von der Stadt am Kreisverkehr beantragte Hinweis auf die Autobahn vom Straßenbauamt abgelehnt wurde.

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